DL6WAB BLOG 2023 (Amateurfunk Tagebuch)


30.05.2023


29.05.2023

Erneuter WSPR test auf 30 m mit 5 Watt und der T2FD Antenne. DP0POL ist wieder bei Spitzbergen unterwegs und wurde gehört. Barbados 8P6PE gesellte sich auch zu den gehörten DXCC. Die nördlichste Amateurfunkstelle VY0ERC in Kanada sowie ein SWL in Neu Seeland und zwei Stationen in Australien konnten mich empfangen.


28.05.2023 - 10 Jahre Mitglied im DARC e.V., mein persönliches Fazit!

Elektronik war schon immer mein Ding, schon als Jugendlicher hatte ich begonnen, mich mit Elektronik zu beschäftigen. So war es auch mehr als logisch, dass ich Elektroanlageninstallateur gelernt hatte, als Radio- und Fernsehtechniker war leider nirgendwo mehr eine Stelle frei. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist. Als Elektroinstallateur kann ich mir sehr oft selbst helfen, den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers gibt es in dieser Form heute nicht mehr. Ob dem Amateurfunkdienst dieses Schicksal auch bevorsteht?

Mit CB-Funk habe ich 1974 angefangen, leider hatte ich es bis 2014 nicht geschafft, die Prüfung zum Amateurfunkdienst zu machen. 2014 war es dann aber soweit, Prüfung zur Klasse E in Köln, 2017 dann Prüfung zur Klasse A in Eschborn.

Amateurfunk ist natürlich auch verbunden mit der größten Interessenvertretung der Funkamateure, dem DARC e.V. In meiner Jugend war der DARC e.V. die Institution schlechthin. Zahlreiche Ortsverbände wurden seit seiner Gründung 1950 ins Leben gerufen, in Spitzenzeiten hatte der DARC e.V. mehr als 50.000 Mitglieder!

Ich bin bereits 2013 in den DARC e.V. mit der Hoffnung eingetreten, dass mir dieser Verein mit seiner Erfahrung und Historie als kompetente Interessenvertretung eine Basis für meine Entwicklung im Amateurfunkdienst bieten kann. Diese Illusion ist aber leider schon nach kurzer Zeit geplatzt!

Aber, von Anfang an!

Ende 2013, ca. 10 CB-Funker fassen den Entschluss, wir wollen Funkamateure werden und am Amateurfunkdienst teilnehmen. Kurzer Hand wurde eine Lerngruppe gegründet und unter der Leitung eines erfahrenen Funkamateurs an den Wochenenden Ausbildung durchgeführt. Der ältere Herr hat sich wirklich alle Mühe gegeben, man merkte aber schnell, dass die fachliche und pädagogische Kompetenz begrenzt war. Trotzdem muss man sein Engagement aus heutiger Sicht positiv würdigen.

Im Juni 2014 war Prüfung in Köln, von den 10 Teilnehmern hatten 8 bestanden, 2 mussten noch eine Ehrenrunde drehen. Davon sind Stand heute (05.2023) 3 aktive Funkamateure übrig geblieben, von denen 2 noch die Klasse A gemacht haben. Einer davon bin ich. Wie viele davon noch im DARC e.V. Mitglied sind, kann ich nicht sagen.

Wir treten bereits 2013 in den DARC e.V. ein und sind nun Teil der Gemeinschaft der Funkamateure in einem Ortsverband (OV). Ich will jetzt nicht auf einen bestimmten OV eingehen, die dort anfänglich gemachten Erfahrungen habe ich in ähnlicher Form in allen OVs, bei denen ich bisher Mitglied war, auch erfahren dürfen.

Es wird sehr schnell klar, dass dieser OV nur noch auf dem Papier existiert. Die Hälfte der OV-Mitglieder nahm überhaupt nicht mehr am Amateurfunkdienst teil und betrachtete den OV-Abend überwiegend als eine willkommene Gelegenheit andere Menschen zu treffen und Schnitzel zu essen. Hoffnungslos überaltert und wenig inspirativ! Als damaliger DOler wurde man ohnehin nicht ernst genommen, Hilfestellung war auch nicht zu erwarten, mit neuer Technik kannte sich so gut wie niemand aus. So war es mehr oder weniger abzusehen, dass dieser OV keine Zukunft hatte. Er wurde dann auch durch den Distriktsvorsitzenden (DV) wenig später aufgelöst.

2016, Wechsel in den nächsten OV. Annähernd gleiches Bild, viele ältere Herren, wenig Inspiration, einen Berg voll liegengebliebener Arbeit im parallel gegründeten Verein, die niemand mehr machen wollte oder altersbedingt konnte. Für die Aufnahme in den Parallelverein sollten wir zunächst eine Aufnahmegebühr bezahlen, um dann unter der Führung und Aufsicht der "alten Hasen" die seit Jahren liegengebliebene Arbeit aufzuarbeiten. Extrem motivierend! So lag der OV und der Parallelverein mehr oder weniger brach. Seilschaften und Gekungele ohne Ende, nix für mich. Dieser OV (und auch der Parallelverein) ringt heute auch um seine Existenz, er hat es nur noch nicht gemerkt.

2020, Wechsel in den nächsten OV. Dort angekommen, wiederholt ähnliches Bild, festgefahrene Strukturen, schon seit ewiger Zeit war es immer so, ich wurde zwar freundlich aufgenommen, fühle mich aber mehr oder weniger wie ein Außenseiter unter Menschen, die sich schon Jahrzehnte lang kennen und viel miteinander erlebt hatten. Corona tat sein Übriges dazu, auch dort, insgesamt wenig Innovation aber viel Tradition, man hat ja schon alles erlebt.

2022, Wechsel in den letzten OV, der noch in meinem Einzugsbereich liegt. Ganz am Anfang schon Grabenkämpfe bei der Wahl des Ortsverbandsvorsitzenden (OVV), der alte OVV und der Stellvertreter verlassen den OV im Streit, kein gutes Omen. Ich versuche es trotzdem und im ersten Moment scheint alles in Ordnung. Aber dann .... wieder ein ähnliches Bild wie zuvor, festgefahrene Strukturen, viel Vereinsmeierei, wenig Wille zur Innovation, die der DARC doch so dringend bräuchte. Weitermachen wie bisher, nur mit anderen Personen an der OV-Spitze und bloß nicht beim DV anecken!

Als Seiteneinsteiger hat man es halt schwer, man soll sich zuerst den Gepflogenheiten und der Tradition im OV unterordnen und das ist genau der Grund, der den DARC e.V. insgesamt so extrem lähmt. Überwiegend alte Männer jenseits der 65 bestimmen den Kurs, bis in die Ortsverbände hinein, aber allen voran die Distriktsvorsitzenden, die Könige der DARC-Hierarchie. Und da fragt sich der DARC-Vorstand heute, warum so wenige junge Menschen den Weg zum Amateurfunkdienst und zum DARC e.V. insgesamt finden. Er hat doch selbst dafür gesorgt und die heutigen Strukturen erst geschaffen!

Für mich stellt sich diese Frage nicht mehr, zu viel habe ich in 10 Jahren in verschiedenen OVen aber auch im Distrikt und im Vorstand gesehen und selbst miterlebt. Der DARC e.V. steht sich überwiegend selbst im Weg, es gibt zu wenige und innovative OVVs und DVs, die meisten erfreuen sich am Schnitzelabend und sinnieren in den Geschichten der Amateurfunkvergangenheit! Damals, so hört man immer wieder und früher war halt alles besser.

Junge und technisch interessierte Menschen im 21. Jahrhundert  interessiert das primär aber nicht, sie wollen etwas Neues erleben und etwas Interessantes geboten bekommen. Das kann der DARC e.V. in seinem jetzigen Zustand und in seiner jetzigen Struktur nicht im Ansatz bieten! Geboten wird überwiegend eine unflexible und starre Struktur, die überwiegend von älteren Funktionsträgern geleitet wird, sich gern in die dunklen Hinterzimmer von Traditionskneipen verzieht und dort beim gleichzeitigen Verzehr des "OV Schnitzels" intensiv Vereinsmeierei betreibt. Das ist wenig attraktiv! Bekanntlich muss ja der Wurm dem Fisch schmecken und nicht dem Angler! :-D

Ich habe es aufgegeben mich im DARC e.V. aktiv zu engagieren, zu viel Formalismus, zu viele Bremser und zu viel Gegenwind der ewig Gestrigen, die in großer Anzahl beim DARC vertreten sind und das Ruder fest in den Händen halten. Irgendwo logisch für einen Verein, dessen Führungsebenen überwiegend aus freiwilligen Rentnern besteht, die haben Zeit und können sich so richtig für ihre eigenen Interessen ins Zeug legen! Und so wird überwiegend versucht die Asche der Vergangenheit weiterzugegeben und das Erlöschen des Feuers der Zukunft wird billigend in Kauf genommen.

Man merkt sehr deutlich, wie ein Großteil der "alten Hasen" mit dieser Taktik versucht, neuer Technik und Innovation aus dem Weg zu gehen, um ihren eigenen Vergangenheitsstatus zu retten. Das muss schiefgehen, insbesondere als Funktionsträger und ganz besonders als OVV!

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, meine Erfahrungen hier in Hessen sind leider anderer Natur. Ein Trauerspiel in mehreren Akten und eine positive Veränderung ist nicht in Sicht, auch wenn der DARC Vorstand Innovationen und Ziele immer wieder in Positionspapieren propagiert, aber nicht für die Realisation der Inhalte und eigenen Ideen sorgt oder sorgen kann (will).

Deshalb widme ich mich wieder mehr und intensiver meinem eigentlichen Hobby, dem Funkbetrieb als Funkamateur und nicht dem DARC e.V. als Vereinsmeier! Dem DARC e.V. wünsche ich, dass er die Zeichen der Zeit erkennt und in der Lage ist, das Ruder im Sinne der Funkmateure noch herumzureißen.

Trotz aller Kritik, positiv zu erwähnen ist sicher der Funktag in Kassel sowie zahlreiche Veranstaltungen und Leistungen, die der DARC e.V. seinen Mitgliedern bietet. Auch die Conteste erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die CQDL als Mitgliederzeitung bräuchte dringend ein größeres Update und die Webseiten des DARC e.V. sowie das DCL auch einen neuen Anstrich. Insgesamt gesehen fehlt es an Professionalität, viele Aktivitäten wirken altbacken und haben den Charme der 80. Jahre. Auch die QSL-Kartenvermittlung kann kein Zugpferd mehr sein, dazu gibt es zu viele Onlineangebote. Aber das sind eben die direkten Auswirkungen der Entscheidungen der überalterten Führungsrige!

Mit diesem Gesamtangebot lässt sich 2023 kaum noch ein junger Mensch gewinnen oder begeistern! Eine innovative und zukunftsgerichtete Organisation, so wie sich der DARC immer gern selbst sieht, muss sich auch modern präsentieren und agieren, die massiv schwindenden Mitgliederzahlen beweisen das eindrücklich.

Lohnt es sich DARC e.V. Mitglied zu werden?

Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten und den Mitgliedsbeitrag von z.Z. 105.- € gegen die gebotenen Leistungen abwägen. Es braucht ganz sicher eine starke Interessenvertretung der Funkamateure, es braucht aber auch permanente Weiterentwicklung und vor allem, neue Mitglieder, die neue Ideen und Innovationen in den Verein einbringen und es braucht moderne Funktionsträger, die das Potential neuer Ideen erkennen, zulassen und fördern!

Wir hören/lesen uns!

Vy 73 de Jürgen
DL6WAB

PS: Ausdrücklich betonen möchte ich, dass ich in den 10 Jahren sehr viele freundliche und hilfsbereite Funkamateure kennengelernt hatte. Die Probleme, die der DARC e.V. insgesamt hat, lassen sich überwiegend nicht auf Einzelpersonen zurückführen, sondern liegen mehrheitlich in der Gesamtstruktur begründet. Vielleicht ist der DARC e.V. einfach schon viel zu groß und deshalb so behäbig und unflexibel. Zu Vielen der kennengelernten Funkamateure pflege ich auch heute noch Kontakt über Funk, ich möchte das nicht vermissen!


21.05.2023 - 40m Test mit der T2FD und WSPR mit 5W

Vom 20.05. auf den 21.05 habe ich mal wieder für 8 Stunden einen WSPR Test mit der T2FD gemacht. Ist schon erstaunlich, was mit 5 Watt so alles geht.


15.05.2023 - Wie kann man den Ortsverband attraktiver machen?

Leider ist es an der Tagesordnung, die Mitglieder im Ortsverband (OV) werden immer älter und schwinden. So mancher OV verschwindet gar selbst spurlos von der Landkarte, weil er sich ganz auflöst oder mit einem anderen OV "fusioniert" (diplomatische Bezeichnung des DARC e.V. für Auflösung). Wie kann man dem entgegenwirken? Da scheiden sich die Geister und die Gemüter erhitzen sich. Ich glaube, ein Patentrezept gibt es nicht, es muss individuell eruiert werden, welche Maßnahmen im OV oder OV übergreifend machbar und am wirkungsvollsten sind. Dazu gehört Mut und vor allem, Initiative des Ortsverbandsvorsitzenden (OVV) und des OV Vorstands!

In diesem Zusammenhang bin ich auf einen Zeitungsartikel der Kraichgau News gestoßen, der ganz offensichtlich eine andere Entwicklung widerspiegelt. Dort wird berichtet, dass es der OV Kraichgau (A22) geschafft hat, den Altersdurchschnitt im OV deutlich zu verjüngen und die Anzahl der Mitglieder zu verdoppeln!

Wie hat der OV A22 das bloß gemacht?

Der OV A22 residiert in der kleinen Stadt Eppingen mit ca. 21.00 Einwohnern. Also keine Großstadt, sondern doch eher ein Mittelzentrum. Um Eppingen herum eher ländlicher Raum, die nächsten Großstädte (Heilbronn, Karlsruhe, Heidelberg, Pforzheim, Ludwigsburg, Stuttgart) sind doch schon einige Kilometer entfernt, also kein Einzugsgebiet für potentielle Funkamateure. Vermutlich haben diese Städte auch eigene Ortsverbände.

Die Webseite des A22 liefert zumindest einen Teil der Lösung. Der A22 ist sehr aktiv und vor allem, innovativ. Ein Einsteiger Kurs wird da angeboten, los geht es im Oktober 2023. Es existiert ein Kalender, voll mit Aktivitäten des OV. Jugendarbeit wird großgeschrieben, hierzu gibt es z.B. Bastelabende. Der OV veranstaltet die FM-Session und eigene Fielddays. Darüber hinaus betreibt der OV ein eigenes Relais, versendet Newsletter aus dem OV, betreibt eine Clubstation und es gibt mehrere Ausbildungsstationen.

Nicht viel zu lesen von damals (war alles besser), Historie, CW, Schlackertaste und Röhrentechnik, der OV A22 gibt sich wirklich modern und zukunftsorientiert. Kurzum, der OV A22 ist aktiv und zwar sehr! Dafür gab es auch eine Urkunde des Distrikts A (Baden) für beispielhafte OV Entwicklung! Herzlichen Glückwunsch!

Was mir besonders gefallen hat ist das eigene Werbevideo, einen Referenten für Öffentlichkeitsarbeit und, man lese und staune, einen Referenten für Zukunftstechnik. WOW!

Die klassischen Vorstandsämter im OV sind natürlich auch vertreten, es ist aber zu erkennen, dass der Ortsverbandsvorsitzende (OVV) über die übliche "Vereinsmeierei" hinaus agiert und siehe da, mutiges Engagement zahlt sich aus und bringt sichtbar mehr Mitglieder und deutlich mehr Attraktivität für den Amateurfunk!

Die festgefahrenen Wege verlassen, sich mal was trauen muss die Devise lauten. Wer sich heute am OV Abend in dunklen Kneipen zum Schnitzel essen in der Ecke verkriecht, der muss sich nicht wundern, dass der OV und der Amateurfunk stetig an Attraktivität verliert. Durchaus übliche Aktivitäten aus der Vergangenheit (z.B. Konteste) sind heute kein Zugpferd mehr, da muss man sich schon mal was Neues ausdenken. Und auch die Verteilung von QSL Karten aus Papier lockt heute keine jungen Leute mehr hinter dem Ofen hervor.

Der OV Vorstand A22 hat es vorgemacht, es funktioniert also, wenn man(n) denn nur will!


13.05.2023 - Wie viele Mitglieder hat der DARC noch?

Wieviele Mitglieder hat der DARC e.V. überhaupt noch? Eine Frage, die oft gestellt, aber selten beantwortet wird. Der DARC verhält sich hierzu sehr bedeckt, offizielle Zahlen scheint es nicht zu geben. So habe ich mich mal daran gemacht, eine Zahlenbasis zu finden, um die Mitgliederzahl zumindest annähernd zu errechnen. Fündig geworden bin ich hier. Diese Daten habe ich als Grundlage genommen und aus den Werten von 2015 bis 2021 die Werte für 2023 - 2029 interpolieren lassen.

Hier ist das Ergebnis.

Die Zahlen erheben ausdrücklich keinen Anspruch auf Richtigkeit. Aus den ermittelten Zahlen lässt sich aber herauslesen, dass der DARC e.V. jedes Jahr zwischen ca. 1200 und 1500 Mitgliedern verliert und die Marke von 30.000 Mitgliedern vermutlich bereits 2024 unterschreiten wird. 2023 sind es demnach noch ca. 31.000 Mitglieder bei ca. 61.000 Amateurfunkzulassungen.

Wie positioniert sich der DARC e.V. zu solchen Ergebnissen? Aus dem Jahr 2017 existiert eine Zielplanung bis in das Jahr 2025. Auf der Seite 6 (Die langfristige Planung) wird ausgeführt, dass die Mitgliederzahl und die Mitgliederbindung bis 2025 gestiegen ist. Dieses Ziel hat man ganz klar verfehlt! Von 2017 auf 2025 wird die Mitgliederzahl um mehr als ca. 5000 Mitglieder gesunken sein.


12.05.2023 - Mitglieder treffen den DARC Vorstand online!

Zum 11.05. lud der DARC e.V. Vorstand (Christian Entsfellner, DL3MBG; Werner Bauer, DJ2ET; Ronny Jerke, DG2RON, Ernst Steinhauser, DL3GBE) die Mitglieder erneut zu "Mitglieder treffen den Vorstand online" ein.

Am 12.05. berichtete der DARC e.V. auf seiner Webseite, dass 70 Besucher (Mitglieder) der Einladung des Vorstands gefolgt seien und es einen Austausch in Sachen Amateurfunkverordnung, Mikrofonverbot im Kfz, Fragen zur DARC-Geschäftsstelle, politische Lobbyarbeit, Finanzangelegenheiten, die neue Vereinsverwaltungssoftware Netxp-Verein sowie Fragen zur allgemeinen Vorstandsarbeit gab. Insgesamt sei es ein gelungener Abend gewesen. Stopp mal, 70 Besucher? Nur 70 Mitglieder (von interpolierten 31.000) hatten Interesse an der Arbeit des Vorstands? Wirklich nur 70?

Wenn die Zahl stimmt, dann hätte ich als Vorstand komplett auf die Meldung verzichtet um mich nicht zu blamieren! Ich wollte eigentlich auch teilnehmen und mal hören, was der Vorstand den Mitgliedern so zu berichten hat. Leider konnte ich an dem Abend nicht, sonst wären wir zumindest 71 Besucher gewesen.


06.05.2023 - Schaden wir Funkamateure uns selbst?

Seit 2014 bin ich Funkamateur und betreibe das Hobby mit wachsender Begeisterung. Es gibt so viel zu entdecken und auszuprobieren, es wird nicht langweilig. Allerdings kann man mit 61 sicher nicht mehr alle sich bietenden Möglichkeiten ausloten und betreiben.

Was ich im Laufe der Jahre festgestellt habe, ist eine stetige Abnahme der Amateurfunkaktivitäten auf den Frequenzen. Woran liegt das?

Zum einen sicherlich an der Tatsache, dass wir Funkamateure nicht mehr, sondern eher weniger werden. Die Neuzugänge können die Abgänge durch Hobbyaufgabe oder Tod nicht auffangen.

Zum anderen schneiden wir uns aber auch selbst ins Fleisch, indem wir immer mehr neue Technologien verwenden, die in direkter Konkurrenz zum kommunikativen Teil des Amateurfunks stehen, Handy, Chats, Messenger und Foren z.B. All die Themen und Inhalte, die dort kommuniziert werden, werden nicht mehr per Funk besprochen oder ausgetauscht. Darunter leiden auch die OV-Abende, da so gut wie kaum noch interessante Inhalte kommuniziert werden müssen, die kann ja jeder Funkamateur im Netz nachlesen!  

Und so gräbt sich der Funkamateur mit seinem Verhalten vermutlich sein eigenes Grab (siehe die Diskussion um das 23 cm Band) auf dem so gut wie kaum noch Aktivität stattfindet. Diese Inaktivität weckt natürlich Begehrlichkeiten anderer (primärer) Frequenznutzer und es wird sehr schwer werden, die Interessen der Funkamateure zu verteidigen. Da hilft dann auch keine Interessenvertretung in Form eines Bundesverbandes mehr. Sind die Frequenzen weg, dann sind sie weg und bleiben es auch.

Nicht, dass ich falsch verstanden werde, natürlich nutze ich auch umfangreich das Internet und bin froh, dass es solche Angebote überhaupt gibt. Alles andere wäre auch nicht realistisch. Ich bin aber der Meinung, dass Amateurfunkaktivitäten wieder verstärkt dort stattfinden müssen, wo der Amateurfunk eigentlich hingehört, nämlich in den Äther und nicht überwiegend in die DARC Matrix oder auf Facebook.

Die Aktivitäten auf 2m und 70cm über die Woche verteilt, lassen sich hier in der Region leider an einer Hand abzählen obwohl mein TRX die umliegenden OV Frequenzen permanent scannt. Bis auf wenige Mobilisten, die hin und wieder mal CQ rufen, ist da nicht mehr viel zu hören. Vorbei sind die Zeiten von langen Gesprächen zu technischen Themen und Experimenten, findet sich ja heute alles bequem im Internet.

Selbst auf OV-Abenden gehen die Gespräche in den seltensten Fällen über das bestellte Essen, anstehende Conteste und Vereinsangelegenheiten hinaus. Zu bequem ist man geworden, die neue Technik lädt dazu ja auch ausdrücklich ein, Terminfindung per Doodle, Präsentation nicht mehr irgendwo live wo die Menschen sind sondern bei Facebook und auf der OV Homepage in der Hoffnung, dass potentiell neue Funkamateure schon von allein kommen werden, sie müssen sich halt anstrengen und mehr Interesse zeigen (solche Argumentationen hab ich wirklich schon gehört!). Selbstgefällig und bequem ist man geworden, der Elfenbeinturm der Überheblichkeit lässt grüßen!

Und spätestens an dieser Stelle muss die kritische Frage erlaubt sein, ob wir nicht insgesamt destruktiv handeln und uns selbst durch unser eigenes Verhalten die Grundlage für unser Hobby zerstören, nämlich das uns zugeteilte Frequenzspektrum durch Inaktivität aufs Spiel zu setzen?

Ich bin raus aus der Matrix und auch weg von LinkedIn und Xing, den dort permanent fremdgesteuerten Strom von Informationen und Werbung kann man sowieso nicht mehr aufnehmen und inhaltlich erfassen. Weniger ist mehr! Ich freue mich auf das nächste persönliche Treffen in der Realität oder im Äther und auf spannende Abende, Gespräche und Experimente mit Funkamateuren.

Wie wäre es denn mit einer Wiederbelebung und/oder Weiterentwicklung des klassischen Packet Radio (PR, RPR) oder der Betrieb von „Mailboxen“ wie bei Winlink z.B. für den inhaltlichen Austausch untereinander, vielleicht auch über das Hamnet (setzt aber einen stabilen Einstiegspunkt voraus), um einfach wieder mehr Funktechnik zu verwenden und Aktivitäten im Äther zu fördern? Oder Chat per VarAC, auch das geht sehr gut. Doodle, BBB, Messenger und Chats auf dem Handy nur noch dann verwenden, wenn es wirklich erforderlich ist und insgesamt wieder mehr Funktionalitäten per Funk, um insbesondere wieder mehr Präsenz auf den Frequenzen zu zeigen?

vy 73 Juergen
DL6WAB


15.04.2023 - Funktag Kassel

Endlich mal wieder eine Veranstaltung in Sachen Amateurfunk, viele Besucher, rappelvolle Halle! Die üblichen Verdächtigen, viele bekannte Gesichter, hier und da ein freundliches "Hallo, lange nicht gesehen, wie geht es Dir?". Es war an der Zeit, die Funkkollegen auch wieder mal in "echt" zu treffen. Mich erwarten hoffentlich interessante Vorträge sowie Angebote und insgesamt eine schöne Veranstaltung. Schauen wir mal!

Zum ersten Mal gab es die Eintrittskarte im Onlineverkauf. Eine wirklich gute Idee, die langen Schlangen beim Einlass in der Vergangenheit zu vermeiden. Nun standen wir aber nicht vor den beiden Verkaufshäuschen so wie früher, sondern vor der Eingangstür zur Halle im Regen. Verbessert hat sich diese Situation durch den Onlineverkauf der Karten also nicht, sondern nur verlagert, schade. Erste unnötige Schlange und 25 Punkte von 100.

Die nächste Schlange bildete sich vor dem "Messe Kaffee", mindestens 20 Minuten Zeit musste man mitbringen, um eine Tasse Kaffee zu bekommen. Zweite unnötige Schlange, die im Laufe des Tages immer länger wurde und später weit in die Halle hineinreichte. 25 Punkte von 100.

Deutlich besser sah es am Getränkestand vor der Bühne aus, endlich mal keine Schlange! Wie kann das sein? Spätestens als ich den ersten Biss in die lauwarme Bockwurst gemacht hatte, kam mir die Erklärung. Die beiden Herren dort waren wohl gastronomisch mit der Zubereitung der Bockwurst völlig überfordert und das bei einem Preis von 4,50 € für eine einfache Bockwurst, die bestimmt schon mehrere Stunden mit ihren Kammeraden in der lauwarmen Brühe umherschwamm. Echt lecker! 15 Punkte von 100.

Beiwohnen durfte ich während dem Verzehr meiner handwarmen Bockwurst der Verleihung von echten Holzhämmern im Rahmen eines Diploms des OV G22 Gemünd/Eifel, wenn ich den Moderator richtig verstanden hatte. Sicher eine schöne Tradition, aber wer sammelt 2023 noch Holzhämmer? 30 Punkte von 100.

Am Bratwurststand draußen bei leichtem Regen auch keine Schlange, sehr komisch. Dort ging es recht zügig voran, die mir präsentierte Bratwurst im Brötchen musste ich leider zurückgehen lassen, sie war rundherum schwarz! Ich hatte dann zwar eine frische Bratwurst bekommen, aber auch dort gastronomisches Entwicklungsland. 35 Punkte von 100.

Es ist 11:00 Uhr, der Vortrag meiner Wahl beginnt (auf den ich mich wirklich sehr gefreut hatte), ich begebe mich in den Raum "Alpha". Am Eingang erwarten mich schon stehende Gäste, es gibt so gut wie keinen Sitzplatz mehr, die Luft im Raum ist zum Schneiden und begrüßte mich schon auf der Treppe. Das man Fenster zum Lüften auch öffnen kann, war den durchführenden Herren offensichtlich nicht bekannt. Ich verzichte (leider) freiwillig auf die Teilnahme und räume meinen hart erkämpften Stehplatz. 10 Punkte von 100.

Auf den Besuch des Vortrags um 12:00 Uhr zu endgespeisten Antennen hatte ich dann gleich verzichtet und mich bei einem Vortrag auf der Bühne über die Klasse N informiert. Dort konnte man noch atmen. Interessanter Vortrag, 80 Punkte von 100.

Im Flohmarktbereich hat man es immer noch nicht hinbekommen, dass sich die Besucherströme, die an den Tischen vorbeigehen, nicht ständig hin- und herschieben oder kollidieren. Bei dem Gedränge erhaschte man nur hin und wieder einen Blick auf die feilgebotene Ware, die ich meine, schon die letzten Jahre in gleicher Ausprägung gesehen zu haben. Sehr viel alter Plunder von vielen noch älteren Verkäufern! Spätestens hier zeigt der Amateurfunkdienst sein überaltertes Gesicht! Trotzdem ein vielfältiges und insgesamt interessantes Angebot, deshalb 50 Punkte von 100.

Selbst die Berichterstattung eines Zeitzeugen, über den Bau des AFZ in Baunatal, muss wohl ohne einen einzigen Teilnehmer abgegangen sein. Was mir besonders aufgefallen ist, extrem wenig jüngere OMs und YLs (< 30 Jahre) oder gar Jugendliche, die vorherrschende Haarpracht der Teilnehmer war entweder schon ganz weg oder grau. Ob sich mit diesem Gesamtkonzept in Zukunft noch ein "Blumentopf" gewinnen lässt, ich mag es bezweifeln. Es fehlt an zukunftsweisenden und frischen Ideen, die auch Interessierte nicht nur jenseits der 65 mit Röhrentechnik und CW begeistern.

Und ob dem (neuen) Vorstand des DARC e.V. die Erneuerung von innen heraus und aus eigener Kraft gelingen wird, mittlerweile glaube ich nicht mehr dran. Ist der kritische Punkt der Überalterung erst einmal erreicht und haben die Verantwortlichen durch immer kompliziertere Regelwerke und starre Hierarchien dafür gesorgt, dass sie unantastbar sind und bleiben, dann ist eine notwendige Reform von innen heraus kaum noch möglich. Siehe DDR, siehe katholische Kirche und siehe so manchen Verein, dem dieses Schicksal bereits widerfahren ist und der heute nicht mehr existiert!

Was Chat-GPT dazu meint, welche Nachteile entstehen können, wenn die selben Vorstandsmitglieder eine weitere Wahlperiode anstreben, ist hier zu lesen. Wow, dass passt ja wie die berühmte Faust auf´s Auge! Woher weiß Chat-GPT, dass genau das zur Zeit beim DARC e.V. passiert? I am impressed!

Sehr gefreut hatte ich mich allerdings über die Tatsache, dass ich viele bekannte Funkamateure traf und mich mit Ihnen mal direkt unterhalten konnte. Man merkt deutlich, der Amateurfunkdienst und seine Teilnehmer (so wie ich auch) sind in die Jahre gekommen. Wenn es nicht gelingt, deutlich jüngere Teilnehmer zu gewinnen, zu begeistern und die omnipräsente Überalterung (siehe Bild) und Stagnation zumindest etwas zu kompensieren, dann sieht es in den nächsten Jahren nicht gut aus, um unser schönes Hobby.

Insgesamt deshalb nur 55 Punkte von 100, da ist noch deutlich Luft nach oben.

Bericht der HNA vom 17.04.2023.


12.04.2023 - Das 10.000 QSO

Heute das 10000. QSO mit WP4WW als DL6WAB gearbeitet.


10.04.2023 - WSPR Experiment

Wieder mal ein kleines Experiment mit WSPR gemacht, diesesmal wollte ich die GPA50 testen, die ich mit neuen Radialen ausgestattet hatte. Hier das Ergebnis auf 20m mit 5W für ca. 8 Stunden nachts. Gehört wurde ich von der wohl nördlichsten Amateurfunkstation (VY0ERC) in Kanada, aber auch am Südpol (DP0GVN).


05.03.2023 - Amateurfunktreffen

Gießener Amateurfunktreffen im Bürgerhaus in Kleinlinden, mit dabei auch Tobias Zweckerl (DJ5UD), der einen eindrucksvollen Vortrag zum Thema "Mythos Notfunk" aus Sicht der BOS hält. Er stellt in einer Präsentation dar, wie der Zivil- bzw. Bevölkerungsschutz und der Katastrophenschutz aufgebaut sind und funktionieren und wo die Kompetenzen (Bund oder Länder) liegen.


(Ganz am Anfang der Veranstaltung, später war der kleine Saal brechend voll!)

Lange Rede kurzer Sinn, der gut besuchte Vortrag machte schnell deutlich, dass Notfunk nicht das sein kann, was manche übereifrigen Funkamateure und Hobbyfunker doch so gern hätten. Einbindung in die professionellen Strukturen des Zivil- bzw. Bevölkerungs- und des Katastrophenschutzes. Auch wenn manche Aktuere das immer wieder propagieren, seitens der BOS besteht daran so gut wie kein Interesse.

Tobias Zweckerl fast abschließend zusammen.

- Die tatsächliche Lage diktiert den Bedarf
- Der Bedarf bestimmt die zu verwendende Technik
- Die eigene körperliche, geistige und technische Leistungsfähigkeit bestimmt die Einsatzmöglichkeit

Und so sollten sich die vielen selbsternannten "Notfunker" und "Notfunkorganisationen" egal welcher Fraktion (Amateurfunk, Hobbyfunk) ernsthaft überlegen, ob sie der Sache mit ihrem Engagement nicht mehr schaden als ihm zu nutzen, weil eine völlig falsche und überzogene Erwartungshaltung kommuniziert und erzeugt wird. Im Detail meine ich beispielhaft solche Aktionen und zweifelhafte Angebote, wie in den folgenden Links zu ersehen.

Schuster bleib bei deinem Leisten!


24.02.2023 - SAQ


16.02.2023

UR5FSP/mm unterwegs in der Nähe von Madagaskar in Richtung Reunion/Mauritius (https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9324136)


13.02.2023 - SAQ Aussendung zum WRD

SAQ Aussendung zum World Radio Day!

Erste Tests gegen 13:46 MEZ

Das Audiosignal bei 1 kHz in der blauen Kurve, heute nicht ganz so stark wie sonst. VFO auf 16,2 kHz, Signal muss dann bei 1 kHz im Wasserfall sichtbar werden.

Beginn und Ende der Message.


01.01.2023 - HNY