DL6WAB BLOG 2023 (Amateurfunk Tagebuch)


24.12.2023

SAQ Weihnachtsbotschaft

Tuning

Beginn der Mesage

Ende der Message


28.11.2023


28.11.2023 - Brauchen wir Funkamateure noch QSL Karten aus Papier?

Irgendwo habe ich mal gelesen, der krönende Abschluss eines QSO ist die QSL Karte.

Die Wikipedia schreibt zur QSL Karte:

Mit dem Versand einer QSL-Karte bestätigen Funkamateure eine erfolgreiche Funkverbindung, Kurzwellenhörer den Empfang der Sendungen einer Station oder Sendestationen die Richtigkeit eines eingegangenen Hörberichts. Neben Funkamateuren senden auch Rundfunksender als Bestätigung für erhaltene Empfangsberichte QSL-Karten, speziell solche, die Sender im Lang-, Mittel- und insbesondere Kurzwellenbereich betreiben. Daneben bestätigen auch diverse Betreiber anderer Sendeanlagen großer Reichweite, wie beispielsweise Zeitzeichensender, eingehende Empfangsberichte mit QSL-Karten. Außerdem werden gelegentlich auch im CB-Funk, vor allem bei Funkverbindungen ins Ausland, QSL-Karten ausgetauscht.

Die Buchstabenkombination QSL ist ein Q-Schlüssel aus der Morsetelegrafie und bedeutet: „Ich bestätige den Empfang.“

Die früheste bekannte Bestätigung des Empfangs von Funksignalen auf einer Postkarte ist 1916 aus den USA nachgewiesen. Inzwischen gibt es als moderne Alternative auch elektronische QSL-Karten, die über das Internet versendet werden.

Ich kenne es selbst noch aus meiner Jugend als BCL/SWL, manchmal habe ich Wochen oder gar Monate auf die begehrte und handgeschriebene QSL Karte von Rundfunksendern gewartet, in vielen Fällen kam sie leider nie an, trotz der beigelegten IRC (Internationale Antwortscheine). So hatten sich im Laufe der Jahre doch schon eine ganze Menge an QSL Karten und sonstige Dokumente angesammelt. Ich habe sie heute noch, sie erinnern mich an eine schöne Zeit.

Heute bin ich Funkamateur, betreibe das Hobby BCL/SWL aber trotzdem noch. Die Rundfunkstationen auf der Kurzwelle sind rar geworden und der Wunsch nach weiteren QSL Karten aus Papier auch, es sei denn, es ist mal was absolut "Besonderes" in der Luft, so wie SAQ z.B. Aber auch SAQ übermittelt QSL Karten mittlerweile auch per E-Mail und nicht mehr per Post.

Bei den Funkamateuren gibt es Büro- und Direktversender, die generellen QSL Karten Verweigerer, die unbedingten Befürworter von QSL Karten aus Papier und die OM irgendwo dazwischen. Beide Extreme kann ich nicht so ganz nachvollziehen, für mich liegt die Praktikabilität auch irgendwo in der Mitte. Die QSL Karte aus Papier hat im Laufe der Jahre ganz sicher ihre Daseinsberechtigung verloren und trotzdem ist und bleibt sie eine schöne Tradition. Es gibt mittlerweile aber so viele Möglichkeiten QSL Bestätigungen online zu versenden (z.B. qrz.com, eqsl.cc, clublog.org, hrdlog.net, lotw.arrl.org), da muss es nicht unbedingt zusätzlich noch eine Karte aus Papier sein. Für mich gilt dabei, sofern online bestätigt wurde, bitte nicht noch eine Karte aus Papier! Die Karte aus Papier nur dann, wenn es wirklich nicht anders geht.

Ganz schrecklich und sehr unpersönlich finde ich die bedruckten Etiketten auf den QSL Karten und die QSL Karten aus dem QSL Service des DARC, die keinerlei "Individualität" mehr haben und mich an die unerwünschte Werbung im Briefkasten erinnern. Sie dienen meiner Meinung nach nur noch dazu, den DARC QSL Service finanziell aufrecht zu erhalten. Besonders sinnlos sind gleich mehrere bedruckte QSL Karten von ein und derselben Station. Aber das ist wohl auch ein Ergebnis falsch verstandener Digitalisierung!

Ich persönlich freue mich auch immer mal wieder über eine QSL Karte, die mir auf dem OV Abend ausgehändigt wird, schreibe selbst aber so gut wie keine Karten mehr aus eigener Initiative es sei denn, es ist wirklich eine ganz besondere Funkverbindung oder ein ganz besonderer Funkamateur. Im Regelfall bestätige ich online über 5 Onlinedienste. Den QSL Service des DARC nutze ich schon aus besagten Gründen nicht, ich schreibe die paar Karten lieber individuell per Hand.

Nach fast 10 Jahren Amateurfunk habe ich mittlerweile 2 Schuhkartons voll mit QSL Karten und bin mir sicher, dass sie nach meinem Ableben im Altpapier landen. Schade um die Bäume und die Energie zur Herstellung, Übermittlung, Sortierung und späteren Entsorgung der Karten.

73 de Jürgen
DL6WAB


30.10.2023

 


29.10.2023


29.10.2023 - Wozu brauchen wir Funkamateure noch Notfunk?

Das der DARC e.V. schon immer gern auf den Zug Notfunk aufgesprungen ist, ist hinreichend bekannt. Das es ein neues Konzept in Sachen Notfunk gibt, ist zumindest den DARC Mitgliedern bekannt, denn die Informationen sind nicht öffentlich zugänglich. Einen Einblick gewährt aber DL4NO auf seiner Webseite. Er macht auch keinen Hehl daraus, dass es sich hierbei wohl um ein Wolkenkuckucksheim handelt, also eine Utopie ohne Bodenhaftung und ohne Realitätssinn.

Dieser Eindruck verstärkt sich auch bei mir umso mehr, wenn ich mir die folgenden Links inhaltlich ansehe und mit dem Vorhaben des DARC e.V. in Sachen neues Notfunkkonzept vergleiche.

Ob es denn da Parallelen gibt?

Das Land Hessen stellt jedem Landkreis das vollständig benötigte Equipment (Fahrzeuge, Ausrüstung, Betriebsmittel, Weiterbildung, usw.) für die Schaffung einer IuK Gruppe zur Verfügung. Die IuK Gruppe für den Kreis Offenbach soll z.B. (Zitat):

Größere Schadenslagen machen eine Erweiterung der Führungsmittel, die der Einsatzleitung zur Verfügung stehen, notwendig. Hierfür stellt das Land Hessen jedem Landkreis technische Ausstattung zur Verfügung. Die Ausstattung für den Kreis Offenbach ist bei der Feuerwehr Neu-Isenburg stationiert und besteht aus einem Einsatzleitwagen der Baustufe 2 (ELW 2), einem Gerätewagen Information und Kommunikation und einigen Anhängern. Bei allen größeren Einsatzlagen im gesamten Kreisgebiet werden diese Fahrzeuge hinzugezogen. Besetzt werden diese durch eine eigene Fachgruppe der Feuerwehr Neu-Isenburg: der IuK-Gruppe.

Die Informations- und Kommunikationsgruppe stellt das Personal, welches sich dazu in zusätzlichen Ausbildungsterminen selbständig fort- und weiterbildet. Im Einsatzfall werden dann beispielsweise die Funkarbeitsplätze im ELW 2 besetzt oder die zusätzliche Ausrüstung aufgebaut und betrieben. Neben dem zur Verfügung stellen des Equipments geht es dann vor allem darum eine Lageübersicht zu erstellen oder beispielsweise mit der mitgeführten Drohne zusätzliche Erkundungsleistungen erbringen zu können. Mittels der mitgeführten Stromerzeuger, Funkanlagen und Telekommunikationseinrichtungen ist ein autarker Betrieb einer Technischen Einsatzleitung in Verbindung mit einem Führungsstab möglich.

Und jetzt muss man nur noch eins und eins zusammenzählen können um zu verstehen, wer wohl bei wem das neue Notfunkkonzept "abgekupfert" hat! :-)

Im Schwalm-Eder-Kreis stellt sich die IuK Zentrale und die IuK Gruppe wie folgt dar und hat die folgenden Aufgaben (Quelle):

6.1.3 IuK-Zentrale

Personelle Stärke: 6

Nach § 54 Abs. 2 HBKG nimmt die Zentrale Leitstelle (Integrierte Leitstelle) für den Katastrophenschutz die Aufgaben der Informations- und Kommunikationszentrale (IuKZt) wahr.

Aufgaben der IuK-Zentrale:

  • Alarmierung der taktischen Einheiten und Einrichtungen entsprechend der Alarm- und Ausrücke-Ordnung (AAO), dem KatS-Plan und / oder den Anweisungen des KatS-Stabes,
  • fernmeldemäßige Führung aller Einsätze der taktischen Einheiten und Einrichtungen des KatS im eigenen Zuständigkeitsbereich,
  • Entgegennahme von Status- und Lagemeldungen,
  • Nachforderung von Einsatzkräften und –mitteln,
  • Vornahme von Benachrichtigungen,
  • Bereitstellen von Informationen,
  • Ausübung der Funküberwachung,
  • Umsetzung der Anordnung des S 6 zur Nutzung von (gemeinsamen oder abgesonderten) Funkkanäle

6.1.5 IuK-Gruppe

Personelle Stärke: 9

Die IuKGr stellt die für die Führung des Katastrophenschutzes zusätzlich erforderlichen IuK-Verbindungen her und betreibt sie.

Im Einzelnen:

Die IuK-Gruppe errichtet und betreibt IuK-Stellen auf den verschiedenen Führungsebenen, schließt an Fernsprechnetze an, stellt Führungsmittel zur Verfügung, leistet Amtshilfe für Behörden und Dienststellen (z.B. kommunale TK-Bereiche) und führt sonstige humanitäre Aufträge des KatS-Stabes aus.

In Hessen gibt es insgesamt 26 Landkreise und somit auch 26 IuK Gruppen. Rein rechnerisch stehen dafür 390 ausgebildete und verpflichtete Personen, 26 Einsatzleitwagen, 26 Gerätewagen und 26 Feuerwehranhänger, Betriebsstoffe, sowie die erforderliche Ver- und Entsorgung des Personals zur Verfügung.

Für den DARC Distrikt F (Hessen) ist im neuen Notfunkkonzept eine deutlich schlechter ausgestattete Gruppe vorgesehen, wobei der Distrikt Hessen die gleiche räumliche Ausdehnung wie das Bundesland Hessen hat, nicht über ausgebildetes, verpflichtetes und im Ernstfall verfügbares Personal, nicht über Ver- und Entsorgung und auch nicht über irgendeine nachvollziehbare Legitimation für die Erbringung von öffentlichen Telekommunikationsdienstleistungen für die Bevölkerung (Notfunk?) verfügt.

Wozu soll das also gut sein? Was soll das?

vy 73 de Jürgen
DL6WAB

28.10.2023


09.09.2023 - Radioteleskop Effelsberg

Besuch am Radioteleskop Effelsberg, ein kurzer aber bebildeter Bericht.


01.09.2023 - FT8 und die Krokodile

Morgens herrschen bekanntlich gute Bedingungen für VK und ZL. Und so mache ich mich auch am 01.09. auf 20m auf die Suche nach FT8 Verbindungen in Richtung VK und ZL. Was mich dort allerdings erwartet erschreckt mich doch schon etwas. Ein heilloses Durcheinander von Stationen, die sich gegenseitig rufen aber nur in den seltensten Fällen auch erreichen. Mir fallen mehrere Stationen auf, die es ein wenig übertreiben, auch als "Krokodile" bezeichnet.

Bei Krokodilen handelt es sich um Stationen, die mit sehr hoher Leistung arbeiten, obwohl das bei FT8 überhaupt nicht erforderlich ist. Ja, FT8 ist keine QRP Betriebsart, so wie so oft mit erhobenen Finger schwadroniert wird. FT8 ist aber sicher auch keine QRO Betriebsart! Der Reiz liegt ja genau darin, auch schwache Stationen über große Distanzen zu erreichen.

Vor wenigen Wochen hatte ich auch so einen Fall hier aus D, ein OM beglückte mich mit seinem FT8 Signal quer über das Band hin. Auf Nachfrage erläuterte er mir, dass er mit 750 W am 5 Element Beam arbeitet und ich nun Pech hätte, da ich genau in seiner "Keule" läge. Na dann, der Ham Spirit lässt grüßen!

Im oberen Bild kann man deutlich erkennen, wenn es jemand übertreibt. Die Station bei ungefähr 1700 Hz ist noch mit zahlreichen Nebenaussendungen (rote Kreise) zu sehen. Sie scheint auch Probleme mit der Zeiteinstellung zu haben, da sie erst mitten im Zeitschlitz sendet oder unverhofft abbricht und mit den Nebenaussendungen die schwachen Stationen einfach platt macht, alle! Also, AGC einschalten.

Das sieht schon etwas besser aus, hat aber auch zum Nachteil, dass ich die schwachen Stationen, die ich eigentlich arbeiten wollte, nicht mehr zuverlässig decodieren kann. Dann versuche ich mal den Abschwächer (ATT).

Selbst mit eingeschaltetem ATT sehe ich noch Signale mit über 20dB SNR. Von den VK und ZL Stationen ist nicht mehr viel zu sehen, hin und wieder kommt mal eine Station sporadisch durch, dass reicht aber nicht für ein vollständiges QSO.

Und so muss ich mich damit abfinden, dass mein heutiges QSO in Richtung VK und ZL nichts wird, obwohl man mich dort, mit ca. 30 W an der GPA50 (Rundstrahler) gut lesen kann.

Leider lassen es die Krokodile nicht mehr zu, dass mit kleiner Leistung auch weit entfernte Stationen zu arbeiten sind. Dabei ist FT8 in verschiedenen Kreisen doch vollständig verpönt, man sollte meinen, da ist eigentlich niemand der da Betrieb macht. Es verhält sich vermutlich ähnlich wie mit Hamburgern aus dem Schnellrestaurant, die isst ja auch niemand!

So sehe ich auch immer wieder Stationen, die offensichtlich ihr Gerät und den SPLIT Betrieb nicht sicher beherrschen und dann HV0A auf dessen Sendefrequenz und zudem im falschen Zeitschlitz rufen, natürlich mit 750W und sehr zur Freude aller anderen Stationen die versuchen, HV0A zu erreichen. Die Freude der anderen OMs und YLs ist groß und äußert sich in wüsten Beschimpfungen und übelsten Bezeichnungen. Da ist der Begriff "Idiot" noch harmlos!

Auch die korrekte Zeiteinstellung des verwendeten PC (bei FT4 < 1 Sec., bei FT8 < 2 Sec. max.) bekommen viele Operator nicht hin. Da wird mit Zeitdifferenzen von mehr als 2 Sec. gerufen und gerufen und es wird nicht bemerkt, dass das die Ursache ist, weswegen keine einzige Verbindung zustandekommt. Auch das "Treffen" des richtigen Zeitschlitzes ist für manche OM offensichtlich ein Buch mit sieben Siegeln und sehr schwierig.

Die "Sommerkamp Line" von 1958 ist für FT8 auch nicht unbedingt zu empfehlen, ja das geht sicher technisch irgendwie, es ist aber keine Freude mit so einer Station zu arbeiten, da das Signal einfach nicht ausreichend frequenzstabil ist und sich nicht als senkrechter Balken im Wasserfall darstellt, sondern als Rampe von links nach rechts oder vice versa und deshalb in den meisten Fällen beim Empfänger auch nicht decodiert werden kann.

Deshalb eine Bitte an die OMs und YLs die QRO können, es ist bei FT8 nicht erforderlich, mit der Maximalleistung (oder noch mehr) zu arbeiten, es reicht auch einen oder zwei Gänge zurückzuschalten. Für Neulinge empfiehlt es sich, zunächst einfach mal zu beobachten, wie FT 4/8 funktioniert und sich mit der Software und dem eigenen TRX vertraut zu machen, auch wenn (und gerade dann) HV0A ruft und der PTT Finger juckt. Völlig übersteuerte Signale sind genauso unschön, wie FT8 Aussendungen mit eingelagerten Audiosignalen aus einem "Erotiktfilm". Vorsicht, wenn man FT8 nur mit einer Soundkarte betreibt! :-D

Es ist auch nicht besonders sinnvoll, in den 3 kHz, die für FT8 vorgesehen sind, parallel mit RTTY oder CW zu arbeiten. Das Band ist doch wirklich breit genug.

Nun ist sicher noch kein Meister vom Himmel gefallen, es ist aber besonders ärgerlich, wenn durch solche Vorkommnisse die Chance, eine sehr seltene Station zu arbeiten, nicht nur gestört, sondern vielfach vollständig verhindert wird. Vielleicht ist es an der Zeit, weitere 3 kHz für den FT 4/8 Betrieb bereitszustellen, damit die Stationen sich besser verteilen.

vy 73 de Juergen
DL6WAB


07.08.2023 - Was darf die zukünftige Klasse N?

Endlich ist sie da, die Klasse N (Entry Class). Lange herbeigesehnt durch den DARC e.V. und nun endlich umgesetzt. Am 23.06.2024 geht es los, dann wird es vermutlich auch die ersten Weiterbildungsangebote geben. Arthur Konze (DL2ART) hat wie üblich wieder ein schönes Video zur Klasse N gedreht.

Die Beschreibung der Abkürzungen und Nutzungsbestimmungen in der Tabelle kann man hier nachlesen.

Was mir zuerst auffällt, 50 MHz steht der Klasse E (Novice Class) nicht mehr zur Verfügung. Die Möglichkeiten für die neue Klasse N sind begrenzt, 10m mit max. 10 W ERP, 2m und 70 cm mit max. 10 W EIRP. Ok, für den Einstieg in eine doch sehr interessante Freizeitbeschäftigung sollte das erst mal reichen. Wer ein 2m/70cm Relais in der Nähe hat, hat sicher bessere Voraussetzungen. Der Zugang zum 10m Band eröffnet im Sonnenfleckenmaximum auch DX Verkehr.

Ich bin sehr gespannt, ob sich die Erwartungen erfüllen und viele Funkfreunde den Weg zum Amateurfunkdienst finden.

Die Zeit wird es zeigen!


05.08.2023 - Der DARC und der Notfunk - die "Never ending Story"

Notfunk, kenne ich noch aus längst vergangenen Tagen, als sich hyperaktive CB-Funker auf die Fahnen geschrieben hatten, wir wollen der Menschheit helfen. Die Idee war insgesamt gut, die Umsetzung aber nicht ganz so gelungen. Warum nicht?

Da wurden private PKW mit orangenen Streifen beklebt, es prangte CB Notfunk in großen Lettern rechts und links auf dem Fahrzeug und so wurde tagsüber "Streife" gefahren um irgendwelchen in Not geratenen Menschen zu helfen. Wie gesagt, ein hehrer Gedanke, der sich allerdings so gar nicht etablierte. Die Idee ging ein paar Wochen gut, bis die erste Tankrechnung kam und die Ehefrau sich zu Hause über die ständige Abwesenheit des überaktiven CB-Funk Gattens beschwerte. Was hat es gebracht, so gut wie nichts. Ich kann mich an keinen einzigen Fall erinnern, an dem diese selbsternannte Truppe zum Einsatz gekommen wäre oder wirklich irgendwo etwas Positives bewirkt hätte.

Ortswechsel, Amateurfunk. Seit Jahren geistert er durch die Medien, der Notfunk. Die Wikipedia führt dazu wie folgt aus: Als Notfunk (oder auch Katastrophenfunk) bezeichnet man den Funkbetrieb, mit dem Funkamateure im Rahmen ihrer Kommunikationsmöglichkeiten in Not- und Katastrophensituationen Hilfe leisten. Funkamateure unterstützen dann Hilfsorganisationen und andere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), oder leiten empfangene Notrufe an diese weiter.

Auch im Amateurfunkgesetz (§ 2 Nr. 2 AFuG, 1997) ist ausgeführt, dass der Amateurfunkdienst ein Funkdienst ist, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird.

Hieraus "Notfunk" abzuleiten ist mir wirklich etwas weit hergeholt. Die Formulierung, zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen, versteht sich lediglich als eine Art "Öffnungsklausel", um in Notsituationen als Funkamateur überhaupt tätig werden zu dürfen. Was aber in diese Formulierung alles hineininterpretiert wird, erschließ sich mir nicht. Zum Beispiel das hier:

https://www.lifepr.de/pressemitteilung/deutscher-amateur-radio-club-ev/Amateurfunk-als-zuverlaessige-Unterstuetzung-im-Katastrophenfall/boxid/955755

Da verfolgt der Bundesverband für den Amateurfunk (DARC e.V.) doch tatsächlich nach wie vor das vom Referatsleiter "Notfunk" ersonnene Ziel, bundesweit für jeden Distrikt einen "Notfunkzug", bestehend aus Fahrzeugen, Anhängern und jeder Menge an Material, anzuschaffen, auszustatten und vorzuhalten. Diesbezüglich gibt es Hochrechnungen, dass diese Idee allein Anschaffungskosten (Material) im siebenstelligen Euro Bereich verursachen wird. Da muss man sich als DARC-Mitglied wirklich fragen, was den Vorstand geritten hat, so einem Vorhaben zuzustimmen? Ich kann es mir nicht erklären!

Es ist die eine Sache, wenn wir über die technischen Möglichkeiten der Funkamateure sprechen und es ist eine völlig andere Sache, wenn das Thema Einsatzbereitschaft der Funkamateure auf den Tisch kommt. Ja, wir können Technik, aber nein, wir können nicht Einsatzbereitschaft. Dazu gibt es weder Strukturen noch irgendeine Verpflichtung, auch nicht aus dem Amateurfunkgesetz (AFuG)!

Und wer sich einmal intensiv mit den Ausarbeitungen zu diesem Thema von Tobias Zweckerl (DJ5UD) (im THW als Führungskraft aktiv) auseinandersetzt, der wird schnell feststellen, dass genau das der Grund ist, warum Behörden und die BOS Dienste die Zusammenarbeit mit Funkamateuren im Ernstfall als nicht besonders sinnvoll erachten. Nicht weil sie Technik nicht könnten, sondern weil sie insgeamt nicht einsatzfähig sind und diese erforderliche Einsatzbereitschaft im Ernstfall auch nicht herstellen, geschweige denn länger aufrecht erhalten können!

Vermutlich glaubt da ein hyperaktiver Referatsleiter, er könne mit seiner Vision und dem Notfunkanhänger die Welt retten hat aber nicht bedacht, dass dazu auch körperlich einsatzfähige Personen (Funkamateure mit einem BMI unter 25) über einen längeren Zeitraum erforderlich sind. Da ist Ver- und Entsorgung im Einsatz genauso eine wichtige Frage wie z.B. Regelungen im Krankheitsfall oder bei einem Unfall. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass man im Notfall nicht mal einfach so dem Arbeitsplatz fernbleiben kann, weil man beim DARC e.V. Notfunk machen muss. Und auch die medienwirksame Omnipräsenz des "Krümels" ändert nichts an diesen Tatsachen! Kleine Kinder spielen halt gern, große offensichtlich noch viel lieber!

All das hat man vermutlich nicht ansatzweise berücksichtigt und deshalb sind die Vorstöße in diese Richtung auch mehr als fragwürdig und ich hoffe wirklich, dass dieses Projekt nicht einen genauso desaströsen Ausgang nimmt, wie das DARC SDR Netz, das insgesamt sehr teuer war und dann doch eingestellt wurde. Im Moment erscheint es so, dass hier wieder hunderttausende von Euro sinnlos verbraten werden, die an anderer Stelle vermutlich besser investiert wären. Wie so oft hat man die Mitglieder dazu nicht gefragt, da wird einfach gemacht! Nicht kleckern sondern klotzen!

Ich kann verstehen, dass der DARC e.V. endlich mal wieder eine echte Erfolgsmeldung braucht. In den vergangenen Jahren gab es ja nur eine Hiobsbotschaft nach der anderen, echte Erfolge oder wirksame Reformen sind bis heute vollständig ausgeblieben. Das zeigen u.a. massiv rückläufige Mitgliederzahlen ziemlich deutlich.

Vielleicht sollte der DARC Vorstand in Zukunft die zahlenden Mitglieder mehr in die Entscheidungsfindung einbinden und über seine eigenständig getroffenen Entscheidungen mal intensiv nachdenken.

vy 73 de Jürgen
DL6WAB

04.08.2023

Alexanderson Day


23.07.2023 Hessencontest

 


21.07.2023 - Geist ist geil! Die Zukunft des Amateurfunkdienstes!

Der Amateurfunk leidet unter ständig zurückgehenden Teilnehmerzahlen und der DARC unter zurückgehenden Mitgliederzahlen. Seit Jahren beschäftigen sich viele helle Köpfe mit der Frage, wie kann man diese Entwicklung stoppen oder zumindest verlangsamen? Gelingt das überhaupt noch, gibt es noch Hoffnung?

Vorab, ich habe auch kein Patentrezept aber ich mache mir so meine Gedanken, warum in Deutschland der Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) insgesamt nicht mehr so sehr gefragt ist. Das MINT Problem ist nicht neu, schon seit Mitte der 2000er Jahre ist aufgefallen, dass sich immer weniger Menschen für diesen Bereich interessieren. Warum ist das so? Die Gründe sind wohl vielfältig, Tatsache ist, dass sich immer weniger junge Menschen für diesen Berufsbereich interessieren obwohl er doch so spannend ist. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sehr viele Unternehmen ins Ausland abgewandert sind und die berufliche Perspektive in D deshalb nicht mehr so gut ist? Vielleicht liegt es an der Bezahlung oder an der doch recht steilen Lernkurve in der Ausbildung oder im Studium? Vielleicht ist es von jedem etwas.

Und genau hier schlagen wir die Brücke zum Amateurfunkdienst, auch ein MINT Bereich mit sehr vielen Facetten und Möglichkeiten. Kaum eine andere Freizeitbeschäftigung bietet auf gesetzlicher Grundlage (Amateurfunkgesetz, AFuG) ein dermaßen großes Spektrum um sich technisch/wissenschaftlich selbst zu betätigen. Warum wollen das nur noch Wenige nutzen?

Ich versuche für mich mal eine Erklärung zu finden, die keinen Anspruch auf Richtig- und Vollständigkeit genießt.

  1. Den Menschen ist völlig abhanden gekommen, wieviel "Gehirnschmalz" in die vielfach vorhandenen Innovationen (z.B. Handys, Funktechnik) geflossen ist.
  2. Leider entstehen diese Innovationen nicht mehr in D und Europa, sondern in der USA und vorwiegend in Asien (China)
  3. Es gilt wohl in D immer noch "Geiz ist geil" und nicht "Geist ist geil"!
  4. Influencen mit fragwürdigen Inhalten ist deutlich populärer als jede wissenschaftliche Sendung (ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht eine Influencerin oder einen Influencer (bewusst) kenne).
  5. Wer bitte kennt z.B. Prof. Harald Lesch, Prof. Gert Scobel, Dr. Mai Thi Nguyen-Kim oder Dirk Steffens, da sind Harald Glööckler, Heidi Klum, die Geissens und Bruce Darnell doch wesentlich populärer, oder?
  6. Die Menschen sind mit der Bewältigung des Alltags (Ausbildung, Studium, Kinder, Beruf, usw.) schon ziemlich am Limit, da bleibt kaum noch Zeit (und Geld) für eine anspruchsvolle Freizeitbeschäftigung wie den Amateurfunkdienst.
  7. Amateurfunk ist ganz sicher nicht unterschwellig! Um am Amateurfunkdienst teilnehmen zu können, muss man zunächst eine technische Ausbildung durchlaufen, eine Prüfung ablegen und sich dann noch zur Teilnahme kostenpflichtig anmelden. Zudem werden jährliche Gebühren erhoben.
  8. Amateurfunk ist teuer und zeitintensiv, dass muss man sich auch eingestehen.
  9. Nicht überall darf man eine Antenne aufbauen und eine Amateurfunkstelle betreiben.

Und das sind aus meiner Sicht einige der Gründe, warum es in D mit dem Allgemeinwissen der Bevölkerung und Interesse an MINT Themen immer mehr bergab geht. Viele Jugendliche können schon nicht mehr richtig lesen und schreiben. Das kann dann für die Ausbildung und die Karriere einfach nicht mehr reichen, allenfalls bei TikTok.

Ich will jetzt ganz sicher nicht alle über einen Kamm scheren, der sich immer mehr verbreitende Trend ist aber schon deutlich zu erkennen. Und an dieser Stelle beginnt der stetige Abbau von Kompetenz, Wissen und Können und immer mehr macht sich Dekadenz und Egoismus breit in der Hoffnung, dass es schon irgendwie weitergehen und für den Rest des Lebens reichen wird. Das Heer der Inkompetenten wird so immer größer und damit wächst auch die Gefahr einer Dedemokratisierung immer mehr. Wozu brauchen wir denn noch Wissen, Kompetenzen oder gar eine Demokratie, Hauptsache "Ich hab die Haare schön!" und bekomme dafür möglichst viele Likes bei TikTok und Insta!

Nun hab ich sicher etwas übertrieben, leider sind die Argumente insgesamt aber nicht von den Hand zu weisen. Wenn sich im Amateurfunkdienst etwas zum Positiven verändern soll, dann muss auch diese grundlegende Problematik mit einbezogen, betrachtet und gelöst werden. Die Gesellschaft braucht wieder deutliche Signale, dass es sich lohnt in die eigene Ausbildung und die eigene Kompetenz zu investieren. So lange zur Primetime aber noch DSDS, GNTM, die Geissens und Temptation Island flächendeckend konsumiert werden, wird das ganz bestimmt nichts.

Geist muss wieder geil sein, nicht Geiz!


07.07.2023 - Aufstieg und Fall der CB Funk Verbände in Deutschland

CB Funk erlebte ab 1975 in Deutschland einen wahren Hype und so war es auch nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Vereine, Gruppierungen und Organisationen bildeten, sie schossen wie Pilze aus dem Boden! Namen wie Franz Ahne (DL6NY, sk?), Alexander Eisele (DG9NCZ), Burkhard P. Heid (sk?), Thomas Pfannebecker (DO8IW), Thomas Karten (DM3HD) und Henning Gajek, aber auch Franz Hornauer (Phantasierufzeichen HF1BKM), Hans Werner Hoppe (DQB656), Harald Westermann sowie Dieter Löchter (sk) sind in der CB Szene sicher noch bestens bekannt.

Der dominierende CB Funk Verband der 80 Jahre war schlechthin der Deutsche Arbeitskreis für CB und Notfunk (DAKfCBNF e.V.) unter der Leitung von Franz Ahne (DL6NY). Der DAKfCBNF verstand sich als ein Bundes- und Dachverband und zuständig für alle anderen CB Funk Organisationen und Vereine in Deutschland. Das funktionierte eine ganze Zeit ganz gut, aber irgendwann war Schluss und der Dachverband musste mangels Mitgliedern aufgeben.

Währenddessen gründete sich die Deutsche Funk Allianz (DFA e.V.), die sich als Alternative zum DAKfCBNF verstand. Dazu gesellte sich noch die Deutsche CB Funk Organisation (DCBO), die auch noch irgendwie mitmischen wollte. Unzählige kleinere Organisationen, Vereine und Projekte gründeten sich und waren auch genauso schnell wieder verschwunden. Dazu gehörte auch ein eigenes Projekt (Citizens Band), dass ich nach nur wenigen Monaten 2013 als kompletten Misserfolg wieder eingestellt hatte. Danach wechselte ich 2014 (zum Glück) zum Amateurfunkdienst!

So schnell wie die Akteure erschienen, waren sie auch wieder weg. Beispielhaft zu erwähnen sind die Hotel November DX Group (HNDX) die es zwar noch online gibt, die Aktivitäten halten sich aber sehr in Grenzen. Genauso wie die Arbeitsgemeinschaft Funk (AFD), die auch irgendwann die Segel streichen musste. Hinzu kommen sehr viele Projekte, die nach einem kurzen Hype wieder vollständig verschwunden sind, so wie der Osthessenfunk und zahlreiche andere Vereinigungen und Vorhaben, die allesamt krachend gescheitert sind. Ein ähnliches Trauerspiel gibt die CB Lounge ab, sie existiert wohl nur noch auf dem Papier. Auch der von der DCBO gegründete Runde Tisch CB Funk hat sich still und leise verabschiedet.

Über all diesen nationalen Verbänden und Vereinen standen zwei europäische Verbände, die auch noch den gleichen Name hatten. Die European Citizen’s Band Federation (ECBF) und die European Citizen’s Band Federation (ECBF). Warum das so war, kann heute vermutlich niemand mehr objektiv erklären Tatsache ist, es war sicher sehr kurios. So gab es eine ECBF (Warschau) und eine ECBF (Brüssel) die beide den Anspruch hatten, die Belange des CB Funks auf europäischer Ebene verteten zu wollen. Den Unterschied beider Organisationen kann ich nicht erklären, Fakt ist aber, sie hatten sich sehr oft in den Haaren, das ging sogar bis vor Gericht ( ... ich meine mich an eine gerichtliche Auseinandersetzung wegen eines Logos erinnern zu können).

Und so buhlten die beiden europäischen Organisationen um Mitglieder und zwar so lange, bis sich beide Vereinigungen so heftig zerstritten hatten, dass die eigentliche Aufgabe wohl vollständig in Vergessenheit geriet. Es gibt sie heute nicht mehr, weder die nationalen noch die europäischen Verbände. Auch der Großteil der CB Funk Vereine ist sang und klanglos von der Bildfläche verschwunden, genauso wie ihre Gründer und Vorstände die, überwiegend aus Präsidenten, Vorsitzenden, Delegierten und Geschäftsführern bestanden.

Alle diese Institutionen fühlten sich dazu berufen, die Interessen deutscher und europäischer CB-Funker zu vertreten. Dazu wurde ein Bundestagsbeschluss aus 1982 (Drucksache 9/2274, Punkt 7) als Alibi missbraucht. Was wurde alles unternommen und geregelt, Rufzeichenvergabe, Satzungen und Bandpläne wurden erarbeitet, offensichtlich wollte man dem CB Funk den Anstrich eines "Amateurfunk light" verpassen. Eine zeitlang hat das auch funktioniert (ich hatte selbst ein CB Funk Rufzeichen vom DAKfCBNF e.V. für Packet Radio, DQB658), irgendwann hatten die CB Funker aber die Nase voll vom Regulierungs- und Verbandswahn und so nahm der Niedergang der Verbände, Vereine und des CB Funks insgesamt seinen Lauf.

Die meisten der damaligen Akteure sind heute sk (silent key, verstorben), als positives Beispiel möchte ich Wolfgang Fricke (sk) erwähnen, der mit seinem Funkmagazin über viele Jahre für eine einigermaßen sachliche Berichterstattung gesorgt hatte. Hier und da poppt auch heute noch mal eine neue Idee hoch, sie sind aber alle zum Scheitern verurteilt. Grund, es gibt so gut wie keine CB Funker mehr und dadurch auch keinen Markt und keinen nenneswerten Umsatz. Ohne Moos ist bekanntlich nix los!

In Deutschland gibt es noch 4-5 aktive CB Händler, die den Nachschub an CB Geräten für die wenigen noch vorhandenen CB Funker aufrecht erhalten. Wie viele es noch genau sind, kann wohl niemand sagen, Massen wie einst sind es jedenfalls ganz sicher nicht mehr! Was sich immer noch hartnäckig hält ist die Funkbasis, ein Sammelbecken (Forum) überwiegend für die letzten verbliebenen CB Funk Enthusiasten. Auch dort ist aber schon seit geraumer Zeit festzustellen, dass der Zenit des CB Funks schon lange überschritten ist.

Einträge über den CB Funk in der Wikipedia

Europäische CB Verbände

Nationale CB Verbände, Organisationen und Privatpersonen

Einträge in der Wayback Machine

Berichte über den CB Funk im Spiegel

Abfolge im deutschen Bundestag


Quelle: https://dserver.bundestag.de/btd/09/021/0902125.pdf


Quelle: https://dserver.bundestag.de/btd/09/022/0902274.pdf

Übrigens, als Beschlussempfehlung wird lediglich eine vorbereitete Empfehlung für ein Gremium bezeichnet, die noch der Abstimmung bedarf. Beschlussempfehlungen sind typisch für Parlamentsarbeit, z. B. im Bundestag gemäß § 93a Abs. 2 BTGO. Die Beschlussempfehlung 9/2274 stammte vom Ausschuss für das Post- und Fernmeldewesen.


Quelle: https://dserver.bundestag.de/btd/09/024/0902426.pdf (Seite 30)

Ob den CB Funkvereinen oder anderen CB Organisationen tatsächlich empfohlen wurde, sich in einem Arbeitskreis zusammenzuschließen, ist aus diesen offiziellen Dokumenten des Bundestags nicht klar ersichtlich. Fakt ist aber, dass es ab Ende 1982 einen DAKfCBNF e.V. gab.


02.07.2023 - 100 Jahre SAQ Sendungen aus Grimeton

SAQ RX (download). SAQ Empfang.

Tune Up

Tune Up

Tune Up und erste Morsezeichen

Morsecode

Message beginnt

Lars Kalland (SM6NM) an der Handtaste (Quelle: youtube.de)

Die ausgesendete Nachricht (Quelle: youtube.de)

Lars Kalland (SM6NM) an der Handtaste (Quelle: youtube.de)


25.06.2023 - Ist der DARC Deutschlandrundspruch noch zeitgemäß?

Seit meiner Jugend kenne ich ihn, den Deutschlandrundspruch des DARC e.V. Als aktiver SWL habe ich damals so manche Aussendung der vielen OM und YL gehört, die den Rundspruch verlesen hatten. In den 80er Jahren war dieser Kommunikationskanal neben dem Radio eine wichtige und oft die einzige Informationsquelle in Sachen Amateurfunk, bis heute hat er sich so gut wie nicht verändert.

2023 hört sich der Rundspruch inhaltlich fast immer noch so an wie vor 40 Jahren, es werden Nachrichten verlesen, die heute aber zusätzlich in zahlreichen anderen Kommunikationskanälen (z.B. Radio DARC e.V., CQDL, DARC e.V. Webseite, OV-Info, Matrix, Mastodon, HamNet), die der DARC selbst anbietet, auch schon verbreitet wurden.

So verkommt der Deutschland Rundspruch zu einer mittlerweile ziemlich langweiligen Traditionsveranstaltung, weil es ihn schon immer gegeben hat und man nicht darauf verzichten möchte. Schade eigentlich, aus einem Deutschland und Hessen Rundspruch könnte man so viel mehr machen. Eigentlich!

Das liegt aber nicht an den Aktiven, die jeden Freitagabend mit viel Engagement und persönlichen Einsatz dafür sorgen, dass es überhaupt noch Zuhörer über z.B. DB0HK gibt, sondern an dem antquierten Format aus den 80er Jahren!

In dem an den Deutschlandrundspruch sich anschließenden Hessenrundspruch gibt es schon seit Monaten nicht eine einzige Meldung, die im Rundspruch, denen ich mal zugehört hatte, erwähnt wurde. Vermutlich liegt das an der Inaktivität im Distrikt Hessen (F) und der gähnenden Langeweile. Aus einem Distrikt, der bis auf Regionaltagungen und OV Rettungsaktionen nicht mehr viel sichtbar bewegt, gibt es halt auch nicht viel zu berichten! Schon irgendwie logisch, würde unser vulkanischer Freund Spock wohl sagen! Wenn einem Zuhörer aber doch noch was Aufregendes oder Interessantes aus dem Distrikt Hessen ein- oder auffallen sollte, dann ab damit an heru-redaktion@lists.darc.de. Nachrichten mit bundesweiter Relevanz bitte an redaktion@darc.de.

Bitte bewahren Sie dazu ihr Passwort stets griffbereit auf!

Die Verlesung (z.B. Sonnen Auf- und Untergänge) und schon mehrfach bekannter Meldungen, die, wie schon vermerkt, auf den verschiedensten Kommunikationskanälen jederzeit abgerufen werden können, lockt so gut wie kaum noch einen Funkamateur am Freitagabend um 19:00 Uhr vor das Funkgerät. Das zeigt der sich anschließende Bestätigungsverkehr ziemlich deutlich. Es wird aber eisern an diesem Format festgehalten, weil es schon immer so war. Und so bedauere ich insbesondere die Moderatoren:innen ein wenig beim Verlesen der mehr oder weniger immer gleichen Nachrichten.

Sonnenaufgang Honolulu 15:49, Melburne .....

Die Aussendung am 23.06.2023 war wieder inhaltlich genau so einschläfernd wie die vielen Aussendungen davor, dass lag aber ausdrücklich nicht an den Moderatoren:innen, sondern insbesondere an den festgefahrenen Strukturen des DARC e.V. und dem Anspruch der vermutlich sehr wenigen OM, die doch so gern noch ihren Rundspruch aus den 80ern hören wollen! Vermutlich liegt es auch an dem Redakteur, dem offenbar Eigeninitiative und Kreativität fehlt, oder ihm durch den DARC e.V. Vorstand versagt wurde! Man kann nur mutmaßen und sich den Stillstand nur so erklären.

Und wieder ein klassisches und eindrucksvolles Beispiel, wie die Überalterung im Amateurfunk und insbesondere beim DARC e.V. offenbar dafür sorgt, dass alles beim Alten bleibt und wie in den 80zigern eine kleine Gruppe von OM (Old Man) über den Äther per Rundspruch bedient wird. Damit wird man 2023 niemanden mehr für den Amateurfunk begeistern können, im Gegenteil. Und ob ab dem 21.06.2024 die neuen Funkamateure der Klasse N dem Rundspruch interessiert lauschen werden ist nicht nur fraglich, sondern höchst unwahrscheinlich.

Eigentlich ist so ein Rundspruch ja eine schöne Sache. Man erreicht viele Funkfreunde über ihr Medium und das noch ohne großen Aufwand. Hin und wieder sollte man aber mal über die Inhalte und das Format nachdenken. Fragt doch die Teilnehmer einfach mal per Umfrage, ob sie neue Ideen oder Änderungswünsche haben!

vy de Jürgen
DL6WAB


18.06.2023 - Die Sprache der CB-Funker im Amateurfunk

Ich selbst hatte mit CB-Funk (Funkanwendung) bereits 1974 angefangen und bin erst 2014 zu den Funkamateuren gekommen. Bis 2013 habe ich, mit auch längeren Unterbrechungen, aktiv am CB-Funk teilgenommen und mich intensiv mit den damals im CB-Funk aufkommenden digitalen Betriebsarten (z.B. ROS) auseinandergesetzt. Dann kam der Sprung ins kalte Wasser, meine erste Funkverbindung am 25.07.2014 als DO6WAB auf 2m in FM!

Eine doch etwas andere Welt, die sich mir da eröffnete. Viele neue Begriffe und Verhaltensregeln, z.B. das Nennen des eigenen Rufzeichens alle 10 Minuten um sich zu identifizieren. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen und gewöhnen musste man sich auch an die Tatsache, dass die im CB Funk üblichen Bezeichnungen im Amateurfunkdienst nicht gern gehört wurden. Da galten halt andere Bezeichnungen und der CB-Slang war mehr oder weniger verpönt.

Auch die Inhalte der Gespräche waren längst nicht so umfangreich wie im CB-Funk, Gespräche über Politik oder Religion sind nach wie vor nicht erwünscht und das ist auch gut so. Streitereien habe ich bis heute noch nicht erlebt, im CB-Funk waren sie an der Tagesordnung. Es geht halt "gesitteter" zu und die Gespräche fokussieren sich auf technische Inhalte und den Amateurfunk im Allgemeinen. Natürlich wird auch das eine oder andere Schwätzchen gehalten, da sagt auch kein Mensch was.

Und so gab es manchmal auch die eine oder andere Diskussion über Funk, wenn einem doch mal wieder die "Hochantenne" über die Lippen kam, die dann auch gleichzeitig in allgemeines Gelächter der Beteiligten mündete. Man merkte halt sofort, wer aus welcher Richtung zum Amateurfunk kam und ich war nicht der Einzige, der vorher CB-Funk betrieben und sich den dort geltenden Slang über die Jahre angewöhnt hatte.

Die beliebte "Heimstation" gibt es im Amateurfunk nicht, man spricht von stationären bzw. mobilen Geräten. Wer auf einem Berg steht ist nicht "oberkünftig, sondern steht einfach auf einem Berg in 450 m Höhe. Die "Oma" ist wirklich die Frau des Großvaters und nicht ein qualitativ minderwertiger HF-Verstärker aus dem Hause Zetaki, der mehr Oberwellen erzeugt als er eigentlich soll.

Oberwellen sind auch wirklich solche und im Amateurfunk unbedingt zu vermeiden, sie haben nichts mit der im CB-Funk betitelten "Oberwelle" zu tun, mit der die eigene Frau/Partnerin gemeint war.

Den "Gilb" in Form der deutschen Post gibt es schon lange nicht mehr, den Job hat heute die Bundesnetzagentur (BNetzA) übernommen. Die Bezeichnung von wie auch immer gearteten Störungen als "Müll" ist ebenfalls nur bei den CB-Funkern üblich, bei den Funkamateuren kommt Müll tatsächlich in die dafür vorgesehenen Müllbehälter.

Auf Begriffe wie Abklemmen, Breake, Bügeln, Breaker, Brenner, Uroma, fliegen, Hintergrund, Keramik, Mikrowelle, Matsch, Paula, Rausche, Skip, Spargel, Stereo, Trägerdrücker und Vollanschlag möchte ich hier jetzt nicht näher eingehen, sie lassen sich alle hier nachschlagen.

Und auch im Bereich der Q-Gruppen gab es die eine oder andere Überraschung, da waren die Verwendungen einfach nicht immer deckungsgleich. Q-Gruppen werden üblicherweise im Amateurfunk bei CW (Morsen) verwendet und haben im Sprechverkehr deutlich weniger Bedeutung als im CB-Funk.

Und trotz aller Unterschiede gibt es natürlich auch Gemeinsamkeiten. Betreibt der CB-Funker sein Hobby doch mehr auf der kommunikativen Ebene, so ist der Funkamateur insgesamt mehr ein Techniker, der sich mit den vielfältigen Möglichkeiten der Funktechnik auf technischer Ebene in seiner Freizeit auseinandersetzt. Natürlich ist Amateurfunk dabei auch kommunikativ, aber eben nicht primär!

Wer aber glaubt, Amateurfunk sei die logische Fortsetzung von CB-Funk mit mehr Möglichkeiten, besseren Geräten und größeren Sendeleistungen, der irrt sich und wird bei der Teilnahme am Amateurfunkdienst auch keinen Spaß haben. Amateurfunk ist kein "CB-Funk Deluxe" und CB-Funk kein "Amateurfunk light", so wie immer gern sinniert wird. Amateurfunk ist und bleibt ein technisch-wissenschaftlicher Funkdienst!

Als fairer und hilfsbereiter Funkamateur sollte man den "Neuen" helfen, sich an die Gepflogenheiten im Amateurfunk zu gewöhnen und ihnen damit den Einstieg erleichtern.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

vy 73 de Jürgen
DL6WAB


17.06.2023 - Auswirkungen der massiven Überalterung auf den Amateurfunk

Bevor ich jetzt gesteinigt und dem "Altenbashing" bezichtigt werde, ein Hinweis. Ich bin erst seit 2014 Mitglied im DARC e.V. und Funkamateur. In den vergangenen Jahren hab ich viel erlebt und auch mitgemacht, insbesondere was die Frage angeht, wieso sich so wenige jüngere Leute für den Amateurfunkdienst finden und begeistern lassen? Es folgt mein persönlicher Eindruck, von dem es aber auch Ausnahmen gibt. Wie immer!

Da ich erst 2014 zum Amateurfunkdienst gekommen bin habe ich wohl den großen Vorteil, nicht Jahrzehnte an Erfahrungen rund um den Amateurfunk und insbesondere den DARC e.V. mit mir rumschleppen zu müssen. Deshalb kann ich verschiedene Dinge heute noch relativ objektiv betrachten und bin nicht gefangen in Traditionen, Seilschaften und irgendwelchen Abhängigkeiten, so wie man es immer wieder feststellt.

Zunächst muss man feststellen, dass tatsächlich Handy und Internet heute eine deutlich höhere Popularität haben als der Amateurfunk. Der Vergleich hinkt aber enorm, weil man Kommunikation mit Handy und Internet überhaupt nicht mit dem Amateurfunkdienst vergleichen kann. Ich habe heute den begründeten Eindruck, dass es sich bei dieser Argumentation nur um eine Ausrede derjenigen Personen handelt, die die Entwicklung in der Vergangenheit einfach verschlafen haben und sich ihren Fehlentscheidungen heute nicht mehr stellen wollen. Dieser begründete Verdacht drängt sich mir schon länger auf und bestätigt sich immer wieder!

Ähnliche Entwicklungen sind immer wieder zu beobachten, was wurde ein "Trara" der CWisten veranstaltet, als ein 3 kHz breites Segment im 80m Band den FT8 Funkern im Bandplan zugesprochen werden sollte. Dabei wurde nicht nur das Ende des Abendlandes und des Amateurfunks heraufbeschworen, über Monate zog sich ein regelrechter Kampf um dieses Segment auf dem 80m Band dahin, mit permanenten und absichtlichen Störungen und Beleidigungen der übelsten Art. Und was hat der ganze Zirkus gebracht, nichts!

Heute haben die FT8 Funker auch ihren Platz gefunden, die CWisten gibt es trotz dunkelster Vorhersagen und Prophezeiungen immer noch, niemand der CWisten ist ernsthaft zu Schaden gekommen und heute habe ich den Eindruck, dass diese Situation wie sie jetzt ist, schon immer so gewesen wäre. Es ist wieder Ruhe eingekehrt, nach einem völlig unnötigen Streit zwischen den Verfechtern von Tradition und Innovation.

Änderungen ja, aber immer bei den anderen. Niemand ändert sich selbst gern, Amateurfunk ist aber kein statische Freiteitbeschäftigung, sondern extrem dynamisch  und mit unglaublich vielen Facetten. So wird es immer wieder Veränderungen geben, insbesondere auch in Bezug auf die Bandpläne, die eine Nutzungsempfehlung des DARC e.V. darstellen, mehr nicht, auch wenn das insbesondere die älteren Herren gern anders sehen. Auch durch so ein Verhalten prägt sich das rückständige Bild aller Funkamateure in der Außenwahrnehmung.

Ulrich Müller (DK4VW), ehemaliger Referatsleiter Frequenzmanagement beim DARC e.V. schrieb dazu einmal, "Ein Bandplan soll Aktivitäten fördern, nicht verhindern. Ein Bandplan hat die Aufgabe, Empfehlungen zur Nutzung zu geben". Recht hat er, ein Bandplan ist eine Empfehlung zur Nutzung und keine Rechtsverordnung und aus diesem Grund braucht es auch keine "Bandpolizei", die immer wieder gern auf freiwilliger Basis besetzt wird.

Und so unterliegt der Amateurfunk ständigen Änderungen und Innovationen, die auch nicht jedem Teilnehmer gefallen. Was ich nicht verstehen kann ist aber die Tatsache, dass gerade die älteren Funkamateure eine solche Entwicklung nicht nur nicht dulden oder respektieren, sondern auch noch versuchen, sie aktiv mit allen Mitteln zu verhindern. Damit erweisen sie dem Amateurfunk einen Bärendienst!

Welche Konsequenzen so ein Verhalten haben kann sehen wir heute an den Teilnehmer- und DARC Mitgliederzahlen des Amateurfunkdienstes, die stetig sinken! Auch wenn sich die Mehrzahl der älteren Funkamateure das heute nicht eingestehen möchte, dass ist mit der Hauptgrund für den massiven Teilnehmer- und DARC Mitgliederschwund, Ignoranz und Intoleranz der so zahlreich vorhandenen ewig Gestrigen!

Wer möchte als junger Mensch schon gern im Chor der ewig Gestrigen mitsingen und sich mit CW, Röhren und Anodenspannung beschäftigen? Welcher junge Mensch fängt denn ein neue Freizeitbeschäftigung mit Technik aus der Vergangenheit an? Wen will man denn mit den "ollen Kamellen" aus der Vergangenheit 2023 noch begeistern und locken?

Liebe OMs (hier trifft die Abkürzung wirklich zu, deshalb bezeichne ich mich auch nicht als OM (Old Man), sondern als OP für Operator, lasst sich den Amateurfunkdienst einfach mal entwickeln, auch wenn ihr mit der Entwicklung nicht einverstanden seid oder ihr nicht folgen wollt oder könnt. Ihr werdet kommende Entwicklungen nicht aufhalten und schadet mit so einem Verhalten der Sache mehr als ihr zu nutzen. Bringt doch bitte eure Erfahrungen ein und unterstützt potentielle Funkamateure auf dem Weg zur Prüfung und auch darüber hinaus auch dann, wenn ihr kein FT8 mögt! Grenzt euch nicht aus, macht mit!

Und deshalb mein Appell gerade an die älteren OMs, lasst doch einfach mal mehr zu, gesteht euch auch ein nicht alles zu können und auch nicht mehr alles zu verstehen und lasst euch von der Innovationskraft gerade junger Menschen begeistern und mitreißen! Bildet gerne Leitplanken, aber keine Barrieren. Respektiert die, die die Klasse E und in Zukunft die Klasse N machen wollen, es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen und auch gerade die älteren Funkamateure unter uns sind nicht mit der Morsetaste und der Röhre in der Hand auf die Welt gekommen!

vy 73 de Jürgen
DL6WAB


03.06.2023 - Der Amateurfunk in der Außenwahrnehmung

"Was machen sie denn da?", fragt mich ein älterer Herr bei meiner letzten Outdoor Aktivität im Zusammenhang mit meiner Funktätigkeit als Funkamateur.

"Amateurfunk!" sage ich. "Ach, CB-Funk, habe ich früher auch gemacht!" erwidert er und so ergibt sich zum wiederholten Mal ein Gespräch, dass fast immer mit den gleichen Inhalten verläuft. Wir kommen länger ins Gespräch und der ältere Herr ist sichtlich beeindruckt, was der Amateurfunkdienst so alles bietet. Am Ende unseres Gespräches kommt sie natürlich, die ultimative Frage, "Warum machen Sie das denn überhaupt noch? Es gibt doch Handys und das Internet?"

Spätestens jetzt wird klar, wie unsere Freizeitbeschäftigung wahrgenommen wird. Da sitzen Funkamateure, betreiben einen doch schon erheblichen materiellen und finanziellen Aufwand um mit einem komplizierten Funkgerät Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen? Das geht doch 2023 viel einfacher!

Ähnliche Gespräche und ähnliche Ansichten erlebe ich immer wieder, die Freizeitbeschäftigung Amateurfunk an sich wird oft nur mit einem Stirnrunzeln quittiert. Und so ergibt sich eine Außenwahrnehmung, die wir Funkamateure noch selbst befeuern! Wer sich mal die Mühe macht, bei einer großen Suchmaschine mit zwei „o“ im Namen Funkamateur oder Amateurfunk einzugeben und die Ergebnisse dann nach „News“ filtert wird schnell erkennen, warum das so ist.

Google News - Suchen (Amateurfunk)
Google News - Suchen (Funkamateur)

Da wird überwiegend über Funkamateure berichtet, die sich ihren Traum von der eigenen Funkanlage als "Lebenswerk" erfüllt haben, andere wiederum sind über 60 Jahre im Verein, wieder andere haben die goldene Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft erhalten und noch andere präsentieren stolz ihre antiquierten Funkgeräte und Röhrenradios aus vergangenen Tagen. Da wird von der Faszination der Funktechnik geschrieben, jederzeit mit allen Kontinenten in Verbindung treten zu können, bei Stromausfall immer noch einsatzfähig zu sein und im Krisenfall helfen und die Welt retten zu wollen.

Immer wieder sieht man Räume (Shack), die bis unter die Decke vollgestopft sind mit überholter Funktechnik, Urkunden, Diplomen und Landkarten und sehr oft geben die Funkamateure, die vor ihren Geräten sitzen und ein Mikrofon in der Hand halten, das gleiche Bild ab. Der BMI ist jenseits der 40 und die Haare sind grau oder fehlen ganz, dafür sind manche Bärte umso länger, der (Funker)Bauch sorgt für einen gehörigen Sicherheitsabstand zum Tisch. Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Ich selbst gehöre ebenfalls zu dieser Generation (Boomer) und auch mein BMI bedarf dringend der Veränderung von über 30 in Richtung der 25.

Was ich damit ausdrücken möchte, dass ist überwiegend das übliche Bild, welches wir Funkamateure in den Medien von uns selbst abgeben.

Alte Männer und wenige Frauen sitzen vor ihren Funkgeräten und erliegen dabei der Faszination der „Funkerei“ aus ihrer Jugendzeit. Mit 61 kann ich das gut nachvollziehen, jüngere Menschen der Generation X vielleicht noch etwas, aber die Generation Y und die folgende Generationen Z schon gar nicht mehr, es sei denn, die Eltern oder die Großeltern frönten auch dieser Freizeitbeschäftigung und die Kinder bzw. Enkelkinder ließen sich „anstecken“.

Was ist aber mit denen, die keinen „Funker“ in der Familie hatten? Wie sehen die uns heute?

Vermutlich so, wie wir uns selbst in den Medien immer wieder darstellen. Alt, rückständig und antiquiert. Wir Funkamateure wissen, dass das überwiegend ein Klischee ist, wir tun aber alles dafür, damit sich dieses Klischee auch hartnäckig in der Außenwahrnehmung hält. Deshalb kommen auch immer wieder die gleichen Themen auf den Tisch, mit denen man die werten Leser beeindrucken will, eine Funkverbindung mit dem jordanischen König (1935-1999) z.B., der tatsächlich Funkamateur war aber bereits 1999 verstorben ist und natürlich der Notfunk, der für das Überleben der Menschheit im Krisenfall unentbehrlich ist, man erinnere sich nur an das Jahrhunderthochwasser 1962 in Hamburg. Es war einmal!

Das Problem bei der Außenwahrnehmung sind wir selbst!

Wer ist nicht stolz darauf in der Zeitung erwähnt zu werden, möglichst noch mit Bild und möglichst mit detaillierten Angaben, was denn die ganze Funkausrüstung über die Jahre gekostet hat und wie lange es gedauert hat, das Lebenswerk denn aufzubauen. Schnell ist man da im fünfstelligen Bereich, das erzeugt bei einem Leser oder potentiell Interessierten sicher erst einmal Erstaunen. Riesige Antennenanlagen im Garten und/oder auf dem Haus, auch das schreckt heute doch mehr ab als es irgendwen anlockt. Und die Faszination des Amateurfunks, von der immer wieder gern sinniert wird, die erlebt man üblicherweise in seiner Jugend als ein Schlüsselereignis (bei mir die Entdeckung und die Möglichkeiten des CB-Funks 1974 und der Funktechnik), das in dieser Form nie wiederkommt und dass man auch nicht so einfach nach belieben auf andere „übertragen“ kann.

Genieße der Jugend schönste Stunden,
sie wissen nichts von Wiederkehr.
Einmal entflohen, einmal entschwunden,
zurück kehrt keine Jugend mehr.

Die Jugendlichen, die den Amateurfunk modern und attraktiv präsentieren könnten, die fehlen dem Amateurfunk ganz einfach. Und so werden immer wieder die gleichen Geschichten in den Medien veröffentlicht von älteren Herren, mit einem unvorteilhaften BMI, wenigen und/oder grauen Haaren und von mit alter Funktechnik vollgestopften Zimmern, die über die Jahre ein Vermögen gekostet haben und nun das Lebenswerk des Funkamateurs darstellen sollen. So sorgen wir selbst für eine insgesamt negative, rückständige und völlig überholte Außenwahrnehmung! Damit wollen wir im 21. Jahrhundert punkten?

Amateurfunk muss sich anders darstellen, wenn er eine Zukunft haben soll!

vy 73 de Jürgen
DL6WAB

PS: Und auch hier wieder Dank und Respekt an diejenigen Funkamateure, die sich über die Jahre für den Amateurfunkdienst eingesetzt haben, meistens ehrenamtlich in ihrer Freizeit! Beispielhaft erwähnen möchte ich insbesondere Eckhart Moltrecht (DJ4UF) sowie Nils Schiffhauer (DK8OK) aber auch Arthur Konze (DL2RT) und die vielen hier nicht erwähnten Funkamateure, die sich mit ihrer Inspiration, ihrem Wissen und ihrer Erfahrung dem Amateurfunk verschrieben haben.


30.05.2023 - UKW Contest


29.05.2023 - WSPR Test

Erneuter WSPR Test auf 30 m mit 5 Watt und der T2FD Antenne. DP0POL ist wieder bei Spitzbergen unterwegs und wurde gehört. Barbados 8P6PE gesellte sich auch zu den gehörten DXCC. Die nördlichste Amateurfunkstelle VY0ERC in Kanada sowie ein SWL in Neu Seeland und zwei Stationen in Australien konnten mich empfangen.


28.05.2023 - 10 Jahre Mitglied im DARC e.V., mein persönliches Fazit!

Elektronik war schon immer mein Ding, schon als Jugendlicher hatte ich begonnen, mich mit Elektronik zu beschäftigen. So war es auch mehr als logisch, dass ich Elektroanlageninstallateur gelernt hatte, als Radio- und Fernsehtechniker war leider nirgendwo mehr eine Stelle frei. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist. Als Elektroinstallateur kann ich mir sehr oft selbst helfen, den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers gibt es in dieser Form heute nicht mehr. Ob dem Amateurfunkdienst dieses Schicksal auch bevorsteht?

Mit CB-Funk habe ich 1974 angefangen, leider hatte ich es bis 2014 nicht geschafft, die Prüfung zum Amateurfunkdienst zu machen. 2014 war es dann aber soweit, Prüfung zur Klasse E in Köln, 2017 dann Prüfung zur Klasse A in Eschborn.

Amateurfunk ist natürlich immer verbunden mit der größten Interessenvertretung der Funkamateure, dem DARC e.V. In meiner Jugend war der DARC e.V. die Institution schlechthin. Zahlreiche Ortsverbände wurden seit seiner Gründung 1950 ins Leben gerufen, in Spitzenzeiten hatte der DARC e.V. mehr als 50.000 Mitglieder!

Ich bin bereits 2014 in den DARC e.V. mit der Hoffnung eingetreten, dass mir dieser Verein mit seiner Inspiration, Innovation aber auch Erfahrung und Historie als kompetente Interessenvertretung eine Basis für meine Entwicklung im Amateurfunkdienst bieten kann. Diese Illusion ist aber leider schon nach kurzer Zeit geplatzt!

Aber, von Anfang an!

Ende 2013, ca. 12 CB-Funker fassen den Entschluss, wir wollen Funkamateure werden und am Amateurfunkdienst teilnehmen. Kurzer Hand wurde eine Lerngruppe gegründet und unter der Leitung eines erfahrenen Funkamateurs an den Wochenenden Ausbildung durchgeführt. Der ältere Herr hat sich wirklich alle Mühe gegeben, man merkte aber schnell, dass die fachliche und pädagogische Kompetenz begrenzt war. Trotzdem muss man sein Engagement aus heutiger Sicht positiv würdigen.

Im Juni 2014 war Prüfung in Köln, von den 10 Teilnehmern hatten 8 bestanden, 2 mussten noch eine Ehrenrunde drehen. Davon sind Stand heute (05.2023) 3 aktive Funkamateure übrig geblieben, von denen 2 noch die Klasse A gemacht haben. Einer davon bin ich. Wie viele davon noch im DARC e.V. Mitglied sind, kann ich nicht sagen.

Wir treten bereits 2014 in den DARC e.V. ein und sind nun Teil der Gemeinschaft der Funkamateure in einem Ortsverband (OV). Ich will jetzt nicht auf einen bestimmten OV eingehen, die dort anfänglich gemachten Erfahrungen habe ich in ähnlicher Form in allen OVs, bei denen ich bisher Mitglied war, auch erfahren dürfen.

Es wird sehr schnell klar, dass der erste OV den ich kennenlerne, nur noch auf dem Papier existiert. Die Hälfte der OV-Mitglieder nahm überhaupt nicht mehr am Amateurfunkdienst teil und betrachtete den OV-Abend überwiegend als eine willkommene Gelegenheit andere Menschen zu treffen und Schnitzel zu essen. Hoffnungslos überaltert und deshalb auch wenig inspirativ! Als damaliger DOler wurde man ohnehin nicht ernst genommen, Hilfestellung war auch nicht zu erwarten, mit neuer Technik kannte sich so gut wie niemand aus und deshalb wurde auch alles Neue und Innovative abgelehnt. So war es mehr oder weniger abzusehen, dass dieser OV keine Zukunft hatte. Er wurde dann auch durch den Distriktsvorsitzenden (DV) wenig später aufgelöst.

2016, Wechsel in den nächsten OV. Annähernd gleiches Bild, viele ältere Herren, wenig Inspiration, einen Berg voll liegengebliebener Arbeit im parallel gegründeten Verein, die niemand mehr machen wollte oder altersbedingt konnte. Für die Aufnahme in den Parallelverein sollten wir zunächst eine Aufnahmegebühr bezahlen, um dann unter der Führung und Aufsicht der "alten Hasen" die seit Jahren liegengebliebene Arbeit aufzuarbeiten. Extrem motivierend! So lag der OV und der Parallelverein mehr oder weniger brach. Seilschaften und Gekungele ohne Ende, nix für mich. Dieser OV (und auch der Parallelverein) ringt heute auch um seine Existenz, er hat es nur noch nicht gemerkt.

2020, Wechsel in den nächsten OV. Dort angekommen, wiederholt ähnliches Bild, festgefahrene Strukturen, schon seit ewiger Zeit war es immer so, ich wurde zwar freundlich aufgenommen, fühle mich aber mehr oder weniger wie ein Außenseiter unter Menschen, die sich schon Jahrzehnte lang kennen und viel miteinander erlebt hatten. Corona tat sein Übriges dazu, auch dort, insgesamt wenig Innovation aber viel Tradition, man hat ja schon alles erlebt.

2022, Wechsel in den letzten OV, der noch in meinem Einzugsbereich liegt. Ganz am Anfang schon Grabenkämpfe bei der Wahl des Ortsverbandsvorsitzenden (OVV), der alte OVV und der Stellvertreter verlassen den OV im Streit, kein gutes Omen. Ich versuche es trotzdem und im ersten Moment scheint alles in Ordnung. Aber dann .... wieder ein ähnliches Bild wie zuvor, festgefahrene Strukturen, viel Vereinsmeierei, wenig Wille zur Innovation, die der DARC doch so dringend bräuchte. Weitermachen wie bisher, nur mit anderen Personen an der OV-Spitze und bloß nicht beim DV anecken!

Als Seiteneinsteiger hat man es halt schwer, man soll sich zuerst den Gepflogenheiten und der Tradition im OV unterordnen und das ist genau der Grund, der den DARC e.V. insgesamt so extrem lähmt. Überwiegend alte Männer jenseits der 65 bestimmen den Kurs, bis in die Ortsverbände hinein, aber allen voran die Distriktsvorsitzenden, die Könige der DARC-Hierarchie. Und da fragt sich der DARC-Vorstand heute, warum so wenige junge Menschen den Weg zum Amateurfunkdienst und zum DARC e.V. insgesamt finden? Er hat doch selbst dafür gesorgt und die heutigen Strukturen erst geschaffen!

Für mich stellt sich diese Frage nicht mehr, zu viel habe ich in 10 Jahren in verschiedenen OVen aber auch im Distrikt und im Vorstand gesehen und selbst miterlebt. Der DARC e.V. steht sich überwiegend selbst im Weg, es gibt zu wenige und innovative OVVs und DVs, die meisten erfreuen sich am Schnitzelabend und sinnieren in den Geschichten der Amateurfunkvergangenheit! Damals, so hört man immer wieder und früher war halt alles besser.

Junge und technisch interessierte Menschen interessiert das primär aber nicht, sie wollen etwas Neues erleben und etwas Interessantes geboten bekommen. Das kann der DARC e.V. in seinem jetzigen Zustand und in seiner jetzigen Struktur nicht im Ansatz bieten! Geboten wird überwiegend eine unflexible und starre Struktur, die überwiegend von älteren Funktionsträgern geleitet wird, sich gern in die dunklen Hinterzimmer von Traditionskneipen verzieht und dort beim gleichzeitigen Verzehr des "OV Schnitzels" intensiv Vereinsmeierei betreibt.

Das ist im 21. Jahrhundert wenig attraktiv und bekanntlich muss ja der Wurm dem Fisch schmecken und nicht dem Angler!

Ich habe es aufgegeben mich im DARC e.V. aktiv zu engagieren, zu viel Formalismus, zu viele Bremser und zu viel Gegenwind der ewig Gestrigen, die in großer Anzahl beim DARC vertreten sind und das Ruder fest in den Händen halten. Irgendwo logisch für einen Verein, dessen Führungsebenen überwiegend aus freiwilligen Rentnern besteht, die haben Zeit und können sich so richtig für ihre eigenen Interessen ins Zeug legen! Und so wird überwiegend versucht die Asche der Vergangenheit weiterzugegeben und das Erlöschen des Feuers der Zukunft wird dabei billigend in Kauf genommen.

Man merkt sehr deutlich, wie ein Großteil der "alten Hasen" mit dieser Taktik versucht, neuer Technik und Innovation aus dem Weg zu gehen, um ihren eigenen Vergangenheitsstatus in die Zukunft zu retten. Das muss schiefgehen, insbesondere als Funktionsträger und ganz besonders als OVV!

Der DARC e.V. muss aufpassen, dass er wegen der masssiven Überalterung nicht zum Traditionsverein mutiert, er ist auf dem direkten Weg dorthin!

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, meine Erfahrungen hier in Hessen sind leider anderer Natur. Ein Trauerspiel in mehreren Akten und eine positive Veränderung ist nicht in Sicht, auch wenn der DARC Vorstand Innovationen und Ziele immer wieder in Positionspapieren propagiert, aber nicht für die Realisation der Inhalte und eigenen Ideen sorgt oder sorgen kann (will).

Deshalb widme ich mich wieder mehr und intensiver meinem eigentlichen Interessen, dem Funkbetrieb als Funkamateur und nicht dem DARC e.V. als Vereinsmeier! Dem DARC e.V. wünsche ich, dass er die Zeichen der Zeit erkennt und in der Lage ist, das Ruder im Sinne der Funkmateure noch herumzureißen.

Trotz aller Kritik, positiv zu erwähnen ist sicher der Funktag in Kassel sowie zahlreiche Veranstaltungen und Leistungen, die der DARC e.V. seinen Mitgliedern bietet. Auch die Conteste erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die CQDL als Mitgliederzeitung bräuchte aber dringend ein größeres Update und die Webseiten des DARC e.V. sowie das DCL auch einen neuen Anstrich. Insgesamt gesehen fehlt es an Professionalität, viele Aktivitäten wirken altbacken und haben den Charme der 80. Jahre. Auch die QSL-Kartenvermittlung auf Papier kann kein Zugpferd mehr sein, dazu gibt es zu viele Onlineangebote. Aber das sind eben die direkten Auswirkungen der Entscheidungen der überalterten und wenig innovativen Führungsrige!

Mit diesem Gesamtangebot lässt sich 2023 kaum noch ein junger Mensch gewinnen oder begeistern! Eine innovative und zukunftsgerichtete Organisation, so wie sich der DARC immer gern selbst sieht, muss sich auch modern präsentieren und agieren, die massiv schwindenden Mitgliederzahlen beweisen das eindrücklich.

Lohnt es sich DARC e.V. Mitglied zu werden?

Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten und den Mitgliedsbeitrag von z.Z. 105.- € gegen die gebotenen Leistungen abwägen. Es braucht ganz sicher eine starke Interessenvertretung der Funkamateure, es braucht aber auch permanente Weiterentwicklung und vor allem, neue Mitglieder, die neue Ideen und Innovationen in den Verein einbringen und es braucht moderne Funktionsträger, die das Potential neuer Ideen erkennen, zulassen und fördern!

Wir hören/lesen uns!

Vy 73 de Jürgen
DL6WAB

PS: Ausdrücklich betonen möchte ich, dass ich in den 10 Jahren sehr viele freundliche, offene, technikaffine und hilfsbereite Funkamateure kennengelernt hatte. Die Probleme, die der DARC e.V. insgesamt hat, lassen sich überwiegend nicht auf Einzelpersonen zurückführen, sondern liegen mehrheitlich in der Gesamtstruktur der Organisation begründet. Vielleicht ist der DARC e.V. einfach schon viel zu groß und deshalb auch so behäbig und unflexibel. Zu vielen der kennengelernten Funkamateure pflege ich auch heute noch Kontakt, überwiegend über Funk, ich möchte das auch nicht vermissen!


21.05.2023 - 40m Test mit der T2FD und WSPR mit 5W

Vom 20.05. auf den 21.05 habe ich mal wieder für 8 Stunden einen WSPR Test mit der T2FD gemacht. Ist schon erstaunlich, was mit 5 Watt so alles geht.


15.05.2023 - Wie kann man den Ortsverband attraktiver machen?

Leider ist es an der Tagesordnung, die Mitglieder im Ortsverband (OV) werden immer älter und schwinden. So mancher OV verschwindet gar selbst spurlos von der Landkarte, weil er sich ganz auflöst oder mit einem anderen OV "fusioniert" (diplomatische Bezeichnung des DARC e.V. für Auflösung). Wie kann man dem entgegenwirken? Da scheiden sich die Geister und die Gemüter erhitzen sich. Ich glaube, ein Patentrezept gibt es nicht, es muss individuell eruiert werden, welche Maßnahmen im OV oder OV übergreifend machbar und am wirkungsvollsten sind. Dazu gehört Mut und vor allem, Initiative des Ortsverbandsvorsitzenden (OVV) und des OV Vorstands!

In diesem Zusammenhang bin ich auf einen Zeitungsartikel der Kraichgau News gestoßen, der ganz offensichtlich eine andere Entwicklung widerspiegelt. Dort wird berichtet, dass es der OV Kraichgau (A22) geschafft hat, den Altersdurchschnitt im OV deutlich zu verjüngen und die Anzahl der Mitglieder zu verdoppeln!

Wie hat der OV A22 das bloß gemacht?

Der OV A22 residiert in der kleinen Stadt Eppingen mit ca. 21.00 Einwohnern. Also keine Großstadt, sondern doch eher ein Mittelzentrum. Um Eppingen herum eher ländlicher Raum, die nächsten Großstädte (Heilbronn, Karlsruhe, Heidelberg, Pforzheim, Ludwigsburg, Stuttgart) sind doch schon einige Kilometer entfernt, also kein Einzugsgebiet für potentielle Funkamateure. Vermutlich haben diese Städte auch eigene Ortsverbände.

Die Webseite des A22 liefert zumindest einen Teil der Lösung. Der A22 ist sehr aktiv und vor allem, innovativ. Ein Einsteiger Kurs wird da angeboten, los geht es im Oktober 2023. Es existiert ein Kalender, voll mit Aktivitäten des OV. Jugendarbeit wird großgeschrieben, hierzu gibt es z.B. Bastelabende. Der OV veranstaltet die FM-Session und eigene Fielddays. Darüber hinaus betreibt der OV ein eigenes Relais, versendet Newsletter aus dem OV, betreibt eine Clubstation und es gibt mehrere Ausbildungsstationen.

Nicht viel zu lesen von damals (war alles besser), Historie, CW, Schlackertaste und Röhrentechnik, der OV A22 gibt sich wirklich modern und zukunftsorientiert. Kurzum, der OV A22 ist aktiv und zwar sehr! Dafür gab es auch eine Urkunde des Distrikts A (Baden) für beispielhafte OV Entwicklung! Herzlichen Glückwunsch!

Was mir besonders gefallen hat ist das eigene Werbevideo, einen Referenten für Öffentlichkeitsarbeit
und, man lese und staune, einen Referenten für Zukunftstechnik. WOW!

Die klassischen Vorstandsämter im OV sind natürlich auch vertreten, es ist aber zu erkennen, dass der Ortsverbandsvorsitzende (OVV) über die übliche "Vereinsmeierei" hinaus agiert und siehe da, mutiges Engagement zahlt sich aus und bringt sichtbar mehr Mitglieder und deutlich mehr Attraktivität für den Amateurfunk!

Die festgefahrenen Wege verlassen, sich mal was trauen muss die Devise lauten. Wer sich heute am OV Abend in dunklen Kneipen zum Schnitzel essen in der Ecke verkriecht, der muss sich nicht wundern, dass der OV und der Amateurfunk stetig an Attraktivität verliert. Durchaus übliche Aktivitäten aus der Vergangenheit (z.B. Konteste) sind heute kein Zugpferd mehr, da muss man sich schon mal was Neues ausdenken. Und auch die Verteilung von QSL Karten aus Papier lockt heute keine jungen Leute mehr hinter dem Ofen hervor.

Der OV Vorstand A22 hat es vorgemacht, es funktioniert also, wenn man(n) denn nur will!


13.05.2023 - Wie viele Mitglieder hat der DARC noch?

Wieviele Mitglieder hat der DARC e.V. überhaupt noch? Eine Frage, die oft gestellt, aber selten beantwortet wird. Der DARC verhält sich hierzu sehr bedeckt, offizielle Zahlen scheint es nicht zu geben. So habe ich mich mal daran gemacht, eine Zahlenbasis zu finden, um die Mitgliederzahl zumindest annähernd zu errechnen. Fündig geworden bin ich hier. Diese Daten habe ich als Grundlage genommen und aus den Werten von 2015 bis 2021 die Werte für 2023 - 2029 interpolieren lassen.

Hier ist das Ergebnis.

Die Zahlen erheben ausdrücklich keinen Anspruch auf Richtigkeit. Aus den ermittelten Zahlen lässt sich aber herauslesen, dass der DARC e.V. jedes Jahr zwischen ca. 1200 und 1500 Mitgliedern verliert und die Marke von 30.000 Mitgliedern vermutlich bereits 2024 unterschreiten wird. 2023 sind es demnach noch ca. 31.000 Mitglieder bei ca. 61.000 Amateurfunkzulassungen.

Wie positioniert sich der DARC e.V. zu solchen Ergebnissen? Aus dem Jahr 2017 existiert eine Zielplanung bis in das Jahr 2025. Auf der Seite 6 (Die langfristige Planung) wird ausgeführt, dass die Mitgliederzahl und die Mitgliederbindung bis 2025 gestiegen ist. Dieses Ziel hat man ganz klar verfehlt! Von 2017 auf 2025 wird die Mitgliederzahl um mehr als ca. 5000 Mitglieder gesunken sein.


12.05.2023 - Mitglieder treffen den DARC Vorstand online!

Zum 11.05. lud der DARC e.V. Vorstand (Christian Entsfellner, DL3MBG; Werner Bauer, DJ2ET; Ronny Jerke, DG2RON, Ernst Steinhauser, DL3GBE) die Mitglieder erneut zu "Mitglieder treffen den Vorstand online" ein.

Am 12.05. berichtete der DARC e.V. auf seiner Webseite, dass 70 Besucher (Mitglieder) der Einladung des Vorstands gefolgt seien und es einen Austausch in Sachen Amateurfunkverordnung, Mikrofonverbot im Kfz, Fragen zur DARC-Geschäftsstelle, politische Lobbyarbeit, Finanzangelegenheiten, die neue Vereinsverwaltungssoftware Netxp-Verein sowie Fragen zur allgemeinen Vorstandsarbeit gab. Insgesamt sei es ein gelungener Abend gewesen. Stopp mal, 70 Besucher? Nur 70 Mitglieder (von interpolierten 31.000) hatten Interesse an der Arbeit des Vorstands? Wirklich nur 70?

Wenn die Zahl stimmt, dann hätte ich als Vorstand komplett auf die Meldung verzichtet um mich nicht zu blamieren! Ich wollte eigentlich auch teilnehmen und mal hören, was der Vorstand den Mitgliedern so zu berichten hat. Leider konnte ich an dem Abend nicht, sonst wären wir zumindest 71 Besucher gewesen.


06.05.2023 - Schaden wir Funkamateure uns selbst?

Seit 2014 bin ich Funkamateur und betreibe diese Freizeitbeschäftigung mit wachsender Begeisterung. Es gibt so viel zu entdecken und auszuprobieren, es wird nicht langweilig. Allerdings kann man mit 61 sicher nicht mehr alle sich bietenden Möglichkeiten ausloten und betreiben.

Was ich im Laufe der Jahre festgestellt habe, ist eine stetige Abnahme der Amateurfunkaktivitäten auf den Frequenzen. Woran liegt das?

Zum einen sicherlich an der Tatsache, dass wir Funkamateure nicht mehr, sondern eher weniger werden. Die Neuzugänge können die Abgänge durch Aufgabe oder Tod nicht auffangen.

Zum anderen schneiden wir uns aber auch selbst ins Fleisch, indem wir immer mehr neue Technologien verwenden, die in direkter Konkurrenz zum kommunikativen Teil des Amateurfunks stehen, Handy, Chats, Messenger und Foren z.B. All die Themen und Inhalte, die dort kommuniziert werden, werden nicht mehr per Funk besprochen oder ausgetauscht. Darunter leiden auch die OV-Abende, da so gut wie kaum noch interessante Inhalte kommuniziert werden müssen, die kann ja jeder Funkamateur im Netz nachlesen!  

Und so gräbt sich der Funkamateur mit seinem Verhalten vermutlich sein eigenes Grab (siehe die Diskussion um das 23 cm Band) auf dem so gut wie kaum noch Aktivität stattfindet. Diese Inaktivität weckt natürlich Begehrlichkeiten anderer (primärer) Frequenznutzer und es wird sehr schwer werden, die Interessen der Funkamateure zu verteidigen. Da hilft dann auch keine Interessenvertretung in Form eines Bundesverbandes mehr. Sind die Frequenzen weg, dann sind sie weg und bleiben es auch.

Nicht, dass ich falsch verstanden werde, natürlich nutze ich auch umfangreich das Internet und bin froh, dass es solche Angebote überhaupt gibt. Alles andere wäre auch nicht realistisch. Ich bin aber der Meinung, dass Amateurfunkaktivitäten wieder verstärkt dort stattfinden müssen, wo der Amateurfunk eigentlich hingehört, nämlich in den Äther und nicht überwiegend in die DARC Matrix oder auf Facebook.

Die Aktivitäten auf 2m und 70cm über die Woche verteilt, lassen sich hier in der Region leider an einer Hand abzählen obwohl mein TRX die umliegenden OV Frequenzen permanent scannt. Bis auf wenige Mobilisten, die hin und wieder mal CQ rufen, ist da nicht mehr viel zu hören. Vorbei sind die Zeiten von langen Gesprächen zu technischen Themen und Experimenten, findet sich ja heute alles bequem im Internet.

Selbst auf OV-Abenden gehen die Gespräche in den seltensten Fällen über das bestellte Essen, anstehende Conteste und Vereinsangelegenheiten hinaus. Zu bequem ist man geworden, die neue Technik lädt dazu ja auch ausdrücklich ein, Terminfindung per Doodle, Präsentation nicht mehr irgendwo live wo die Menschen sind sondern bei Facebook und auf der OV Homepage in der Hoffnung, dass potentiell neue Funkamateure schon von allein kommen werden, sie müssen sich halt anstrengen und mehr Interesse zeigen (solche Argumentationen hab ich wirklich schon gehört!). Selbstgefällig und bequem ist man geworden, der Elfenbeinturm der Überheblichkeit lässt grüßen!

Und spätestens an dieser Stelle muss die kritische Frage erlaubt sein, ob wir nicht insgesamt destruktiv handeln und uns selbst durch unser eigenes Verhalten die Grundlage für unsere Freizeitbeschäftigung zerstören, nämlich das uns zugeteilte Frequenzspektrum durch Inaktivität aufs Spiel zu setzen?

Ich bin raus aus der Matrix und auch weg von LinkedIn und Xing, den dort permanent fremdgesteuerten Strom von Informationen und Werbung kann man sowieso nicht mehr aufnehmen und inhaltlich erfassen. Weniger ist mehr! Ich freue mich auf das nächste persönliche Treffen in der Realität oder im Äther und auf spannende Abende, Gespräche und Experimente mit Funkamateuren.

Wie wäre es denn mit einer Wiederbelebung und/oder Weiterentwicklung des klassischen Packet Radio (PR, RPR) oder der Betrieb von „Mailboxen“ wie bei Winlink z.B. für den inhaltlichen Austausch untereinander, vielleicht auch über das Hamnet (setzt aber einen stabilen Einstiegspunkt voraus), um einfach wieder mehr Funktechnik zu verwenden und Aktivitäten im Äther zu fördern? Oder Chat per VarAC, auch das geht sehr gut. Doodle, BBB, Messenger und Chats auf dem Handy nur noch dann verwenden, wenn es wirklich erforderlich ist und insgesamt wieder mehr Funktionalitäten per Funk, um insbesondere wieder mehr Präsenz auf den Frequenzen zu zeigen?

vy 73 Juergen
DL6WAB


15.04.2023 - Funktag Kassel ein Resümee

Endlich mal wieder eine Veranstaltung in Sachen Amateurfunk, viele Besucher, rappelvolle Halle! Die üblichen Verdächtigen, viele bekannte Gesichter, hier und da ein freundliches "Hallo, lange nicht gesehen, wie geht es Dir?". Es war an der Zeit, die Funkkollegen auch wieder mal in "echt" zu treffen. Mich erwarten hoffentlich interessante Vorträge sowie Angebote und insgesamt eine schöne Veranstaltung. Schauen wir mal!

Zum ersten Mal gab es die Eintrittskarte im Onlineverkauf. Eine wirklich gute Idee, die langen Schlangen beim Einlass in der Vergangenheit zu vermeiden. Nun standen wir aber nicht vor den beiden Verkaufshäuschen so wie früher, sondern vor der Eingangstür zur Halle im Regen. Verbessert hat sich diese Situation durch den Onlineverkauf der Karten also nicht, sondern nur verlagert, schade. Erste unnötige Schlange und 25 Punkte von 100.

Die nächste Schlange bildete sich vor dem "Messe Kaffee", mindestens 20 Minuten Zeit musste man mitbringen, um eine Tasse Kaffee zu bekommen. Zweite unnötige Schlange, die im Laufe des Tages immer länger wurde und später weit in die Halle hineinreichte. 25 Punkte von 100.

Deutlich besser sah es am Getränkestand vor der Bühne aus, endlich mal keine Schlange! Wie kann das sein? Spätestens als ich den ersten Biss in die lauwarme Bockwurst gemacht hatte, kam mir die Erklärung. Die beiden Herren dort waren wohl gastronomisch mit der Zubereitung der Bockwurst völlig überfordert und das bei einem Preis von 4,50 € für eine einfache Bockwurst, die bestimmt schon mehrere Stunden mit ihren Kammeraden in der lauwarmen Brühe umherschwamm. Echt lecker! 15 Punkte von 100.

Beiwohnen durfte ich während dem Verzehr meiner handwarmen Bockwurst der Verleihung von echten Holzhämmern im Rahmen eines Diploms des OV G22 Gemünd/Eifel, wenn ich den Moderator richtig verstanden hatte. Sicher eine schöne Tradition, aber wer sammelt 2023 noch Holzhämmer? 30 Punkte von 100.

Am Bratwurststand draußen bei leichtem Regen auch keine Schlange, sehr komisch. Dort ging es recht zügig voran, die mir präsentierte Bratwurst im Brötchen musste ich leider zurückgehen lassen, sie war rundherum schwarz! Ich hatte dann zwar eine frische Bratwurst bekommen, aber auch dort gastronomisches Entwicklungsland. 35 Punkte von 100.

Es ist 11:00 Uhr, der Vortrag meiner Wahl beginnt (auf den ich mich wirklich sehr gefreut hatte), ich begebe mich in den Raum "Alpha". Am Eingang erwarten mich schon stehende Gäste, es gibt so gut wie keinen Sitzplatz mehr, die Luft im Raum ist zum Schneiden und begrüßte mich schon auf der Treppe. Das man Fenster zum Lüften auch öffnen kann, war den durchführenden Herren offensichtlich nicht bekannt. Ich verzichte (leider) freiwillig auf die Teilnahme und räume meinen hart erkämpften Stehplatz. 10 Punkte von 100.

Auf den Besuch des Vortrags um 12:00 Uhr zu endgespeisten Antennen hatte ich dann gleich verzichtet und mich bei einem Vortrag auf der Bühne über die Klasse N informiert. Dort konnte man noch atmen. Interessanter Vortrag, 80 Punkte von 100.

Im Flohmarktbereich hat man es immer noch nicht hinbekommen, dass sich die Besucherströme, die an den Tischen vorbeigehen, nicht ständig hin- und herschieben oder kollidieren. Bei dem Gedränge erhaschte man nur hin und wieder einen Blick auf die feilgebotene Ware, die ich meine, schon die letzten Jahre in gleicher Ausprägung gesehen zu haben. Sehr viel alter Plunder von vielen noch älteren Verkäufern! Spätestens hier zeigt der Amateurfunkdienst sein überaltertes Gesicht! Trotzdem ein vielfältiges und insgesamt interessantes Angebot, deshalb 50 Punkte von 100.

Selbst die Berichterstattung eines Zeitzeugen, über den Bau des AFZ in Baunatal, muss wohl ohne einen einzigen Teilnehmer abgegangen sein. Was mir besonders aufgefallen ist, extrem wenig jüngere OMs und YLs (< 30 Jahre) oder gar Jugendliche, die vorherrschende Haarpracht der Teilnehmer war entweder schon ganz weg oder grau. Ob sich mit diesem Gesamtkonzept in Zukunft noch ein "Blumentopf" gewinnen lässt, ich mag es bezweifeln. Es fehlt an zukunftsweisenden und frischen Ideen, die auch Interessierte nicht nur jenseits der 65 mit Röhrentechnik und CW begeistern.

Und ob dem (neuen) Vorstand des DARC e.V. die Erneuerung von innen heraus und aus eigener Kraft gelingen wird, mittlerweile glaube ich nicht mehr dran. Ist der kritische Punkt der Überalterung erst einmal erreicht und haben die Verantwortlichen durch immer kompliziertere Regelwerke und starre Hierarchien dafür gesorgt, dass sie unantastbar sind und bleiben, dann ist eine notwendige Reform von innen heraus kaum noch möglich. Siehe DDR, siehe katholische Kirche und siehe so manchen Verein, dem dieses Schicksal bereits widerfahren ist und der heute nicht mehr existiert!

Was Chat-GPT dazu meint, welche Nachteile entstehen können, wenn die selben Vorstandsmitglieder eine weitere Wahlperiode anstreben, ist hier zu lesen. Wow, dass passt ja wie die berühmte Faust auf´s Auge! Woher weiß Chat-GPT, dass genau das zur Zeit beim DARC e.V. passiert? I am impressed!

Sehr gefreut hatte ich mich allerdings über die Tatsache, dass ich viele bekannte Funkamateure traf und mich mit Ihnen mal direkt unterhalten konnte. Man merkt deutlich, der Amateurfunkdienst und seine Teilnehmer (so wie ich auch) sind in die Jahre gekommen. Wenn es nicht gelingt, deutlich jüngere Teilnehmer zu gewinnen, zu begeistern und die omnipräsente Überalterung (siehe Bild) und Stagnation zumindest etwas zu kompensieren, dann sieht es in den nächsten Jahren nicht gut aus, um unseren Amateurfunkdienst .

Insgesamt deshalb nur 55 Punkte von 100, da ist noch deutlich Luft nach oben.

Bericht der HNA vom 17.04.2023.


12.04.2023 - Das 10.000 QSO

Heute das 10000. QSO mit WP4WW als DL6WAB gearbeitet.


10.04.2023 - WSPR Experiment

Wieder mal ein kleines Experiment mit WSPR gemacht, diesesmal wollte ich die GPA50 testen, die ich mit neuen Radialen ausgestattet hatte. Hier das Ergebnis auf 20m mit 5W für ca. 8 Stunden nachts. Gehört wurde ich von der wohl nördlichsten Amateurfunkstation (VY0ERC) in Kanada, aber auch am Südpol (DP0GVN).


05.03.2023 - Gießener Amateurfunktreffen ein Resümee

Gießener Amateurfunktreffen im Bürgerhaus in Kleinlinden, mit dabei auch Tobias Zweckerl (DJ5UD), der einen eindrucksvollen Vortrag zum Thema "Mythos Notfunk" aus Sicht der BOS hält. Er stellt in einer Präsentation dar, wie der Zivil- bzw. Bevölkerungsschutz und der Katastrophenschutz aufgebaut sind und funktionieren und wo die Kompetenzen (Bund oder Länder) liegen.


(Ganz am Anfang der Veranstaltung, später war der kleine Saal brechend voll!)

Lange Rede kurzer Sinn, der gut besuchte Vortrag machte schnell deutlich, dass Notfunk nicht das sein kann, was manche übereifrigen Funkamateure und Hobbyfunker doch so gern hätten. Einbindung in die professionellen Strukturen des Zivil- bzw. Bevölkerungs- und des Katastrophenschutzes. Auch wenn manche Aktuere das immer wieder propagieren, seitens der BOS besteht daran so gut wie kein Interesse.

Tobias Zweckerl fast abschließend zusammen.

- Die tatsächliche Lage diktiert den Bedarf
- Der Bedarf bestimmt die zu verwendende Technik
- Die eigene körperliche, geistige und technische Leistungsfähigkeit bestimmt die Einsatzmöglichkeit

Und so sollten sich die vielen selbsternannten "Notfunker" und "Notfunkorganisationen" egal welcher Fraktion (Amateurfunk, Hobbyfunk) ernsthaft überlegen, ob sie der Sache mit ihrem Engagement nicht mehr schaden als ihm zu nutzen, weil eine völlig falsche und überzogene Erwartungshaltung kommuniziert und erzeugt wird. Im Detail meine ich beispielhaft solche Aktionen und zweifelhafte Angebote, wie in den folgenden Links zu ersehen.

Schuster bleib bei deinem Leisten!


24.02.2023 - SAQ


16.02.2023

UR5FSP/mm unterwegs in der Nähe von Madagaskar in Richtung Reunion/Mauritius (https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9324136)


13.02.2023 - SAQ Aussendung zum WRD

SAQ Aussendung zum World Radio Day!

Erste Tests gegen 13:46 MEZ

Das Audiosignal bei 1 kHz in der blauen Kurve, heute nicht ganz so stark wie sonst. VFO auf 16,2 kHz, Signal muss dann bei 1 kHz im Wasserfall sichtbar werden.

Beginn und Ende der Message.


01.01.2023 - HNY