Mehrheit der deutschen Funkamateure nicht Mitglied im DARC e.V.?

Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) wahr.

Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen und das soll sie auch!


Bereits im Mai 2022 soll es insgesamt nur noch 29.208 Rufzeicheninhaber (47,6 %) gegeben haben, die Mitglied im DARC e.V. waren. Die Mehrheit der Rufzeicheninhaber (52,4 %) soll nicht oder nicht mehr Mitglied im DARC e.V. sein, so DD6NT .

Genau überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht, da sich der DARC e.V. mit genauen und nachvollziehbaren Mitgliederzahlen eher bedeckt hält. So wird dort immer wieder nur von "Mitgliedern" gesprochen, zu denen natürlich auch nicht Funkamateure (Gastmitglieder, Fördermitglieder, Familienmitglieder, SWL, Hobbyfunker usw.) zählen um so zu suggerieren, dem DARC e.V. würde immer noch die Mehrheit der deutschen Funkamateure angehören. Das stimmt vermutlich so nicht!

Als Funkamateur wird nur der Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung gem. AFuG bezeichnet. Lediglich die BNetzA führt eine genaue und transparente Statistik über die Anzahl der ausgegebenen Rufzeichen an deutsche Funkamateure. Eine Statistik über die Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses existiert bei der BNetzA nicht.

Sehr geehrter Herr Wiegand,

eine Zahl von Zeugnisinhabern ohne Rufzeichen liegt uns nicht vor. Hierüber wird keine Statistik geführt.

Mit freundlichen Grüßen

DD6NT kommt in seinem Artikel abschließend zu dem Ergebnis, dass zur Ausübung des Amateurfunkens keine Mitgliedschaft in einem Verein erforderlich ist. Seit Jahren sind die Mitgliederzahlen im DARC e.V. eher rückläufig.

Übrigens

Wer ist denn nun was?

Da wird in Veröffentlichungen von verschiedenen Organisationen und Institutionen immer wieder ein unterschiedliches Vokabular verwendet, wenn es um Teilnehmerzahlen hinsichtlich des Amateurfunkdienstes geht.

Die folgenden Begriffe sind für den Funkamateur definiert:

  • Funkamateur ohne Zulassung = Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder Inhaber einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung,

  • Funkamateur mit Zulassung = zur Teilnahme am Amateurfunkdienst berechtigter deutscher Funkamateur.

Der Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses ist zunächst eine natürliche Person, die erfolgreich die Prüfung abgelegt hat und dadurch Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses ist (zunächst kein Rufzeichen, keine Teilnahme am Amateurfunkdienst, Funkamateur ohne Zulassung).

Ist ein Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung, der einen Antrag auf Teilnahme am Amateurfunkdienst gestellt hat, der auch genehmigt wurde (beinhaltet persönliches Rufzeichen und die Teilnahme am Amateurfunkdienst, Funkamateur mit Zulassung).

Wird von Funkamateuren gesprochen bedeutet das allerdings nicht, dass diese Funkamateure auch alle am Amateurfunkdienst teilnehmen. Zur Unterscheidung empfiehlt sich evtl. die Einteilung in Funkamateur mit oder ohne Zulassung.

Funkamateur
ohne Zulassung mit Zulassung
Funkamateur ohne Rufzeichen
keine Teilnahme am Amateurfunkdienst
Funkamateur mit Rufzeichen
Teilnahme am Amateurfunkdienst

Für die Statistik einer bestimmten Organisation werden in ein und derselben Meldung verschiedene Begriffe verwendet. Warum nur?

  • registrierte Funkamateure

  • erfasste Funkamateure

  • Teilnehmer an Amateurfunkprüfungen

  • Mitglieder

Die von der BNetzA veröffentlichten und nachvollziehbaren Zahlen zu Funkamateuren beinhalten nur die deutschen Funkamateure, die die Teilnahme am Amateurfunkdienst beantragt hatten und denen ein persönliches Rufzeichen zugeteilt wurde.

Zitat BNetzA

Entspricht der Anzahl der zur Teilnahme am Amateurfunkdienst berechtigten deutschen Funkamateure. Die Amateurfunkzulassung schließt die Zuteilung des personengebundenen Rufzeichens ein.

Ein berechtigter Funkamateur hat somit die Teilnahme am Amateurfunkdienst beantragt und ihm wurde ein persönliches Rufzeichen zugeteilt. Nur diese Funkamateure tauchen in der BNetzA Statistik auf. Die Funkamateure, die lediglich nur Inhaber eines Amateurfunkzeugnisses oder einer harmonisierten Amateurfunk-Prüfungsbescheinigung sind und keine Teilnahme beantragt haben, tauchen dort auch nicht auf.

Die Anzahl der deutschen Funkamateure ist deshalb sicher höher (> 60736 mit Stand 2023 ) als in der Statistik der BNetzA angegeben.

Und so wird in Statistiken munter darauf losgeschrieben, gemogelt und unterschiedliche Begriffe verwendet. Im Ergebnis kommt ein Konglomerat von Begriffen und Zahlen dabei heraus, die mehr verwirren, als Klarheit zu schaffen mit dem Ziel, bloß nicht unter die magischen 50% zu rutschen! :-D

Die Statistik ist ein Subunternehmen der Halbwahrheit.

Renzie, Thom

vy 73 de Jürgen
DL6WAB