Neues Video über FT8 Statistik von DL2ART

Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) wahr.

Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen und das soll sie auch!


Das neue Video von Arthur Konze (DL2ART) über die Betriebsart FT8 auf Funkwelle!

Ich bin erst seit 2014 aktiv beim Amateurfunkdienst dabei und kann nun auf mehr als 10 Jahre aktive Teilnahme zurückblicken. Stimmt das was Arthur Konze (DL2ART) da festgestellt hat?

Schauen wir uns die Inhalte mal an und ich gebe mal meinen Senf dazu!

Ab Minute 3:50 wird eine Grafik gezeigt, die die relative Verteilung der Betriebsarten als Anteil zeigt. Was mir hier fehlt ist die Tatsache, dass es bereits vor 2016 digitale Betriebsarten wie FT4/8 gegeben hat, nämlich JT9/65!

Ich kann mich gut an die Zeit um 2014 erinnern, als ich die ersten Gehversuche als DO6WAB unternommen hatte, Unterstützung aus den Reihen der älteren Herren gab es so gut wie nicht, lediglich ständige und penetrante Hinweise darauf, dass man doch sein Rufzeichen alle 10 Minuten nennen solle.

Ansonsten war alles Neue Teufelswerk und wurde auch als insgesamt amateurfunkfeindlich abgetan. Insbesondere die "hellblauen Vereinsfunker" taten sich dabei besonders hervor. Alles, was nicht in das damals noch rückständigere DARC e.V. Weltbild passte, wurde kategorisch abgelehnt. Ein "richtiger  Funkamateur" hat die Klasse A, kann CW und ansonsten beschäftigt er sich mit Röhren, Schlackertasten und der Drake Line aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.

So lernte ich den Amateurfunkdienst kennen! Innovation geht anders!

Im Grunde genommen ist das, was Arthur da erarbeitet hat, völlig richtig. Es gibt allerdings ein paar Erkenntnisse, auf die er nicht eingegangen ist. Mir zeigt die Grafik, dass bis ungefähr 2015 doch relativer Stillstand in Sachen digitale Betriebsarten herrschte. Wenn ich zurückdenke ist das kein Wunder, die Damen und Herren der Röhrenära hatten ja schon Probleme damit, eine serielle Schnittstelle auf ihrem PC einzurichten geschweige denn ein modernes Programm in Betrieb zu nehmen.

Ja ich weiß, ich werde auch mal älter!

Und so kam was kommen musste, es bildeten sich "zwei Lager", die analogen und die digitalen Funkamateure, befeuert durch die ständigen Horrorszenarien der "Amateurfunksekte aus Baunatal", Hände weg von FT8, der Untergang des Amateurfunks steht uns sonst bevor. Daraufhin folgten monatelange Auseinandersetzungen auf den Frequenzen, weil FT8 angeblich in Bereichen arbeitete, die ausschließlich für CW vorgesehen waren. Die Piepsefunker probten den Aufstand und verloren letztendlich gegen die Realität, der Bandplan wurde den sich ändernden Erfordernissen angepasst!

Der zwanghafte Versuch der konservativen Bedenkenträger, die eigene Unkenntnis zu kaschieren!

Der Untergang des Amateurfunks stand angeblich auch schon bei der Einführung von SSB, PSK, RTTY und was weiß ich noch bevor, so wie mir einige ältere OMs schon berichteten. Es sind halt immer die Erzkonservativen, die aus eigener Unkenntnis und Unwillen heraus jegliche Entwicklung zu unterdrücken versuchen, allen voran der "4 Buchstabenverein aus Bananental" und seinen völlig überholten Strukturen.

Da herrscht nun mal eine ziemlich konservative Gesamtstimmung!

Der Hype um FT8 ist meiner Meinung nach der Tatsache geschuldet, dass sowohl Funkamateure mit kleinen Antennen und Stationen durchaus auch Erfolg haben konnten. FT8 QSOs beschränken sich nun mal auf das Wesentliche und sind deshalb mehr im Bereich technischer Amateurfunk einzuordnen. Wer sich länger austauschen möchte, für den ist FT8 natürlich nichts! Da sollte man lieber das Mikrofon in die Hand nehmen, dazu braucht es aber mehr Leistung und eine insgesamt leistungsfähigere Antennenanlage, die hat nun mal nicht jeder.

... oder vielleicht mal VarAC ausprobieren!

FT8 wird sich auf einem stabilen Level einpendeln, schließlich kommen ja nicht täglich tausende neuer FT8 Funkamateure dazu und so ist es auch mehr als logisch, dass die FT8 Verbindungen insgesamt etwas nachlassen. Der Anteil der grün markierten Stationen im RX Fenster nimmt ja ständig zu!

Ab Minute 6:50 sehen wir die absoluten Zahlen und die zeigen doch deutlich, dass der Amateurfunkverkehr durch FT8 insgesamt deutlich zugenommen hat. Sicher sind da einige Funkamateure in Richtung der digitalen Betriebsarten abgewandert, ich bin mir aber auch sicher, es sind auch sehr viele neue FA dazugekommen.

Ab Minute 13:50 der direkte Vergleich mit den Sonnenfleckenmaxima der durchaus zutrifft und wie Arthur schon treffend festgestellt hat, geht FT8 auch wirklich gut im Sonnenfleckenminimum mit kleinen Leistungen und kleinen Antennen!

Auch die Feststellung, dass sich immer mehr FA von der klassischen QSL Karte verabschieden, lässt sich nicht von der Hand weisen. Immer mehr FA wechseln zu den zahlreichen Online-Diensten. Auch diese Entwicklung hat der DARC e.V. lange verschlafen. Da hilft die vermeintliche Neuauflage des DARC e.V. DCL auch nichts mehr!

Last but not least ist festzustellen, dass die neuen digitalen Betriebsarten dem Amateurfunk weltweit einen deutlichen Aufschwung verliehen haben. Lediglich die erzkonservativen Bedenken- und Funktionsträger aus Baunatal haben das vermutlich noch nicht begriffen.

Der Amateurfunkdienst ist ein Funkdienst, der sich permanent weiterentwickeln muss!

vy 73 de Jürgen
DL6WAB