Bandpläne
Welchen Status haben Bandpläne?
Bandpläne sollen die Frequenznutzungen ordnen und Störungen zwischen
verschiedenen Nutzern desselben
Frequenzbereiches möglichst gering halten.
Sie empfehlen für einzelne Teile eines Amateurbandes eine maximale
Bandbreite sowie Modulationsarten (Spalte "Bevorzugte Sendeart und
Nutzung"). Früher wurden die in einzelnen Bandsegmenten empfohlenen
Modulationsarten noch detaillierter empfohlen. Es ergaben sich aber
zunehmend Probleme bei der Implementierung neu entwickelter
Modulationsarten. Die Bandpläne werden international von der International
Amateur Radio Union (IARU) herausgegeben und fortgeschrieben.
Auflistung und Bezeichnung der Amateurfunkbänder

Quelle:
https://www.darc.de/der-club/referate/hf/#c205918
2200 Meter Band


630
Meter Band


160 Meter Band
Die Ausbreitung im 160-m-Band erfolgt tagsüber
hauptsächlich über
Bodenwellen, weil durch die Dämpfung der D-Schicht
keine
Raumwellen entstehen können. Tagsüber
werden ca. 40km zuverlässig überbrückt. Nach Sonnenuntergang sind Reichweiten von mehreren 1000 km
möglich, da die D-Schicht der
Ionosphäre vollständig verschwunden ist und
nun eine Reflexion im unteren Bereich der
F-Schicht stattfinden kann. DX fast
nur entlang der
Greyline möglich.


80 Meter Band
Ausgesprochenes Nachtband. Die Ausbreitung erfolgt tagsüber vorwiegend über die Bodenwelle
(Reichweite unter 500 km). Nach Eintritt der Dämmerung auch durch die dann vorhandene
Raumwelle (Reichweite bis ca. 4.000 km). Größere Entfernungen können nur
überbrückt werden, wenn zwischen Sender und Empfänger vollständige
Dunkelheit herrscht (Nachts Absorption der D-Schicht). In Winternächten ist
DX-Verkehr besser möglich. Besonders gute DX-Möglichkeiten herrschen während
des Sonnenfleckenminimums. In der frühen Nacht besonders Richtung Westen
(USA), früh morgens Richtung Osten (JA, VK). Entlang der Tag/Nacht Linie (Greyline) zur
Abenddämmerung sind gute Verbindungen nach Südamerika (PY, LU) und zur
Morgendämmerung nach Ozeanien (JA, VK) möglich.


60 Meter Band
Es ist geeignet, sowohl
tagsüber als auch nachts
NVIS-Verbindungen herzustellen. Diese
sind aufgrund der geringen Reichweite und der Ausbreitung per Raumwelle auch
im hügeligen Gelände besonders für regionalen Notfunk geeignet.


40 Meter Band
In diesem Band ist die Tagesdämpfung durch die
D-Schicht noch erheblich. Die
Tagesreichweite geht bis zu 1000 km. Die
tote Zone beträgt am Tage etwa 100
km. Nachts und während der Wintermonate vergrößert sich die Sprungdistanz
mit einem Maximum um Mitternacht. Größte Reichweiten treten auf, wenn sich
der gesamt Ausbreitungspfad auf der Nachtseite der Erde befindet.
Dieses Band ermöglicht sowohl Weitverbindungen (DX) von spätnachmittags bis
frühmorgens als auch Nahverbindungen mittels NVIS tagsüber, insbesondere in
Zeiten hoher Sonnenaktivität. Weniger atmosphärischen Störungen als auf dem
80m Band. In den Dämmerungszeiten und nachts bestehen, insbesondere in den
Wintermonaten wenn die Grenzfrequenz absinkt und Europa
dadurch in der toten
Zone liegt, sehr gute DX-Möglichkeiten. Dann ist es möglich Übersee zu
arbeiten, wenn der Strahlungsweg der Dunkelheit folgt. Morgens Richtung
West und Abends Richtung Ost. Die tote Zone erreicht gegen Mitternacht ihr
Maximum. Dann ist DX ohne europäischen Störnebel möglich.


30 Meter Band (WARC Band, kein Kontestbetrieb)
Die
Tagesdämpfung durch die D-Schicht ist relativ gering, daher lassen sich rund
um die Uhr zu allen Jahreszeiten DX-Verbindungen aufbauen.


20 Meter Band
Fast zu allen Zeiten
lässt sich dieses Band für den Verkehr mit anderen Kontinenten
nutzen. Die Sprungsdistanz liegt zwischen 1000 km im
Sonnenfleckenminimum und 400 km im
Sonnenfleckenmaximum. Für
Europaverbindungen ist das Band nur während des Sonnenfleckenmaximums im
Sommer brauchbar, wenn fast keine tote Zone mehr vorhanden ist. Im
Sonnenfleckenmaximum ist es fast rund um die Uhr verwendbar, so dass
Funkverbindungen mit allen Kontinenten möglich sind. Im Sonnenfleckenminimum
hingegen ist das 20-Meter-Band nur tagsüber bzw. bis in die frühen
Abendstunden benutzbar, fällt manchmal sogar ganz aus. Morgens ausgezeichnet
nach Ozeanien und in den Pazifikraum, tagsüber Europa und ab dem frühen
Nachmittag USA Ostküste, später eventuell auch die Westküste.


17 Meter Band (WARC Band, kein Kontestbetrieb)
Im
Sonnenfleckenmaximum sind fast durchgehend DX-Verbindungen möglich. Bei
geringer Sonnenfleckenanzahl sind nur vereinzelt Verbindungen
tagsüber möglich. Das Band ist sehr viel ruhiger als das 20m Band.


15 Meter Band
Die
Ausbreitungsbedingungen auf diesem Band sind stark von den
Sonnenfleckenzyklen abhängig.
Während des Sonnenfleckenminimums sind nur tagsüber in den Sommermonaten
kurze Bandöffnungen vorhanden, während der Winterzeit kann es sogar zu
Totalausfällen kommen. Während des Sonnenfleckenmaximums ist das Band fast
durchgehend für den DX-Verkehr geöffnet. Im Sonnenfleckenminimum ist das
Band bestenfalls in den Sommermonaten tagsüber und meist nur kurzzeitig für
den DX-Verkehr brauchbar. In den Jahren des Sonnenfleckenminimums sind die
Ausbreitungsbedingungen ähnlich dem 10m Band, bei Sonnenfleckenmaxima
gleicht es dem 20m Band. Zu Zeiten des Sonnenfleckenminimums fällt diese
Band im Winter ganz und im Sommer nachts vollständig aus. Im Sommer können
dann nur kurze DX-Öffnungen für wenige Stunden genutzt werden. Immerhin
können durch Sporadic-E Verbindungen über etwa 2000 km überbrückt werden.
Dank der geringen Dämpfung ist es möglich mit kleinen Leistungen große
Entfernungen sicher zu überbrücken. Atmosphärische Störungen treten nicht
auf.


12 Meter Band (WARC Band, kein Kontestbetrieb)
Sehr
abhängig von der Sonnenaktivität. Bei guten Bedingungen sind tagsüber
DX-Verbindungen möglich, nachts ist fast keine Bandöffnung vorhanden.


10 Meter Band
Das Band ist nur in
Zeiten starker Sonnenaktivität für Verbindungen über die Raumwelle
brauchbar. Tagsüber bestehen dann hervorragende DX-Möglichkeiten, auch mit
sehr kleiner Sendeleistung. Die tote Zone beträgt bis zu 4000 km.
Der
Übertragungsweg über die Raumwelle muss sich auf der Tagseite befinden. Über
die Raumwelle sind teilweise Funkstationen in einer Entfernung von 3.000
Kilometer und mehr erreichbar.
In Bodennähe erreicht
das 10-Meter-Band Stationen in 20 bis 30 Kilometer Entfernung. Während des
Maximums tagsüber gute bis sehr gute Bandöffnungen, besonders in den
Wintermonaten. Das Band ist teilweise bis spät in die Nacht nutzbar. Weitaus
weniger Rauschen als auf 20 oder 15 Meter. Mit geringer Leistung sind
hervorragende Überseeverbindungen möglich. Die Tote Zone erreicht ca.
4000km. Der Übertragungsweg muss auf der Tagesseite der Erde liegen. Morgens
Hervorragende Pazifikverbindungen (JA, VK) und Abends DX nach Westen (USA).
Im Minimum des Sonnenzyklus ist das Band kaum nutzbar, außer bei Sporadic-E.
Dann ist das Band sehr gut für Short-Skip und Europaverkehr.


DEFINITIONEN |
alle
Sendearten |
CW,
Phonie und die Sendearten, die bei Aktivitätszentren genannt werden
mit max. Bandbreite von nahe 0 bis 2700 Hz bzw. 6000 Hz (AM bei
Rücksichtnahme auf Nachbarstationen) |
alle
Schmalband-Sendearten |
alle
Sendearten mit max. Bandbreite von nahe 0 bis bis zu 200 Hz bzw. 500
Hz |
DIGIMODE |
alle
digitalen Sendearten mit entsprechender max. Bandbreite, z.B. RTTY,
PSK usw. |
BILDÜBERTRAGUNG |
analoge und
digitale Bildübertragung mit der entsprechenden max. Bandbreite |
NOTIZEN |
( 1 )
|
niedrigste
einstellbare VFO-Frequenz bei SSB-Betrieb (unteres Seitenband):
1843, 3603, 7053 kHz |
( # ) |
maximale
Bandbreite nicht spezifiziert, max. 500 Hz empfohlen |
( ## )
|
höchste
einstellbare VFO-Frequenz bei SSB-Betrieb (oberes Seitenband) auf
60m: 5363 kHz |
Hinweis
für alle Bänder: |
Die
Frequenzangaben im Bandplan beziehen sich auf die Frequenzen des
gesamten ausgesendeten Signals, die innerhalb der entsprechenden
Segmente bleiben müssen - nicht auf den unterdrücktem Träger bzw.
digitale VFO-Anzeige. Damit bei SSB-Betrieb im oberen Seitenband (USB)
keine Signalanteile außerhalb des Bandes geraten, sollte die
VFO-Anzeige auf den Bändern 10m bis 20m mindestens 3 kHz unterhalb
der oberen Bandgrenze liegen. |
Seitenbandwahl (SSB) |
unter 10 MHz:
unteres Seitenband LSB / oberhalb 10 MHz: oberes Seitenband USB,
Ausnahme: im 60-m-Band, wo oberes Seitenband (USB) gewählt werden
sollte. |
CW
QSOs sind überall auf den Bändern möglich, mit Ausnahme der
Bakensegmente. (Recommendation DV05_C4_Rec_13) |
Amplitudenmodulation (AM) kann in den üblichen Bereichen für
Fonie benutzt werden, vorausgesetzt dass auf den Betrieb auf
Nachbarkanälen Rücksicht genommen wird. (NRRL Davos 05). |
Im Bereich
29110 kHz bis 29290 kHz sollte bei FM alle 10 kHz
Schmalband-FM-Betrieb gemacht werden. Der Frequenzhub sollte ±2.5
kHz mit einer maximalen NF-Frequenz von 2,5 kHz betragen. |
Empfohlene Nutzung des 630-m-Bandes (VA14_C4_Rec_02)
Die Detailangaben im Bandplan sind als "empfohlene Nutzung" zu
verstehen. Die Wahl einer Sendefrequenz ist mit großer
Sorgfältigkeit zum Schutz der in diesem Frequenzsegment arbeitenden
NDBs zu machen. (NDB: Non Directional Beacon, Flugfunkbaken) |
Empfohlene Nutzung des 60-m-Bandes (VIE16_C4_Rec_02) - Dieses Band
ist ab 19.12.2016 in DL
freigegeben!
Die Detailangaben im Bandplan sind als "empfohlene Nutzung" zu
verstehen. Höchste einstellbare VFO-Frequenz bei SSB-Betrieb (oberes
Seitenband) im 60-m-Band: 5363 kHz Es wird dringend empfohlen, dass
Frequenzen innerhalb der Frequenz-Zuweisung gemäß ITU Artikel 5
durch die WRC-15 nur dann benutzt werden, wenn keine andere
Frequenzen aufgrund nationaler Gestattungen nach ITU Artikel 4.4 zur
Verfügung stehen. Lokale Netze und langanhaltende Plauder-Runden
sollten nicht die weltweite ITU-Zuweisung der WRC-15 bei 5 MHz
nutzen, sondern stattdessen das 80-m-Band, falls vorhanden andere
nationale 60-m-Frequenzen oder das 40-m-Band benutzen. |
Conteste
Conteste sollen nicht auf den Bändern 5, 10, 18 and 24 MHz
stattfinden. Funkamateuren, die nicht an einem Contest teilnehmen
möchten, wird empfohlen die contestfreien Bänder (30, 17 und 12m)
während der großen Conteste zu benutzen. (DV05_C4_Rev_07)
Mitgliedsverbände werden ermuntert in den Regeln ihrer Conteste
die Frequenzbereiche eindeutig zu benennen, die für den Contest
vorgesehen sind und dass diese Bereiche in Anlehnung an den IARU
Bandplan gewählt werden. (SC11_C4_02).
Das CW-contestbevorzugte Segment 7000-7025 kHz wurde wieder aus
dem Bandplan der IARU Region 1 gestrichen.
Mitgliedsverbände werden (stattdessen) ermuntert die
Organisatoren von Contesten dazu zu bewegen, dass in den Regeln die
Contestaktivität auf einen Teilbereich des CW-Bereichs begrenzt
wird. Die Wahl des Frequenzsegments dafür ist den
Contest-Ausrichtern überlassen, aber sie sollten die erwartete
Teilnehmerzahl und die Aktivitäten von Nicht-Contestern
berücksichtigen. (Rec SC11_C4_05). |
Unbemannte automatische Sendestationen:
IARU Mitgliedsverbände sind aufgefordert diese Art von Aktivitäten
auf den KW-Bändern zu begrenzen. Es wird empfohlen, dass diese
(unbemannte) Sendestationen auf KW nur unter Kontrolle eines
Operators aktiviert werden, mit der Ausnahme von Baken, die mit dem
IARU Region 1 Baken-Koordinator koordiniert sind oder spezielle
genehmigte Experimentalstationen.
Der Ausdruck "automatisch kontrollierte Datenstationen" schliesst
Stationen für "Store and Forward"-Betrieb ein. Die Mitgliedsverbände
werden daran erinnert, dass jede auf den Kurzwellenbändern unbemannt
sendende Station nur unter der Kontrolle eines Operators aktiviert
werden soll, mit Ausnahme für diejenigen Baken, die mit dem
Baken-Koordinator der IARU Region 1 koordiniert wurden. Frequenz und
Bandbreite der Aussendung beim Betrieb von unbemannten Stationen
müssen den Vorgaben des Bandplans entsprechen.
Der Operator einer Station, die eine Verbindung zu einer
automatisch kontrollierten unbemannten Station herstellen will, ist
dafür verantwortlich, dass keine Störungen dabei entstehen. Dies ist
besonders im 30-m-Band zu beachten, weil dort der Amateurfunkdienst
nur sekundären Status hat.
Während der Dauer einer koordinierten Notfunkübung können über
eine unbemannt automatische Station Mitteilungen übermittelt werden,
wobei die maximale Bandbreite von 2700 Hz nicht überschritten werden
soll. Über diesen Notfunk-Verkehr sollte auf der Betriebsfrequenz in
regelmäßigen Zeitabständen eine Ansage erfolgen. Diejenigen
Funkamateure, die nicht an der Übung teilnehmen, werden gebeten
während dieser Zeit nicht auf dieser Frequenz zu senden.
(VA14_C4_Rec_06) |
VHF und UHF
Informationen zum befristet freigegebenen (31.12.2017) 4 Meter Band
Informationen zum befristet freigegebenen (31.12.2017) 6 Meter Band
VHF/UHF Bandpläne
Quelle:
www.darc.de