MeshCom ist ein offenes
Kommunikationssystem, das auf der Mesh-Technologie und
LoRa-Funkmodulen basiert, um eine dezentrale, stromsparende und
kostengünstige Off-Grid-Kommunikation zu ermöglichen. Es richtet
sich insbesondere an Funkamateure, Citizen Science-Projekte und
Anwender, die in Notfallsituationen oder abgelegenen Gebieten
unabhängig von bestehender Infrastruktur Nachrichten austauschen
möchten.
Kernmerkmale von MeshCom
Austausch von Textnachrichten, Positionsdaten,
Telemetriedaten, Wetterdaten und Fernsteuerungsbefehlen über
große Distanzen mit geringer Sendeleistung.
Nutzung von LoRa-Funkmodulen, die sich selbstständig zu
einem Mesh-Netzwerk verbinden können. Dadurch wird eine robuste,
selbstheilende Netzwerkstruktur geschaffen, die keine zentrale
Infrastruktur benötigt und sich flexibel an Ausfälle anpasst.
Die MeshCom-Module können sowohl direkt miteinander
kommunizieren als auch über Gateways, die beispielsweise via
HAMNET oder Internet angebunden sind. So können auch geografisch
getrennte Funknetzwerke miteinander verbunden werden.
Das Protokoll orientiert sich am AX.25-Standard, der auch
beim Amateurfunk-Packet-Radio und APRS verwendet wird. Dies
ermöglicht die Integration mit bestehenden Funkdiensten wie
APRS, DAPNET oder Telegram-Bots.
Die Hardware besteht meist aus günstigen, frei verfügbaren
Modulen wie dem ESP32 mit LoRa-Transceiver (z. B. Semtech SX1262
oder TTGO T-Beam).
Die Konfiguration und Bedienung erfolgt entweder über eine
USB-Schnittstelle oder über Smartphone-Apps für iOS und Android.
Typische Anwendungsfälle:
Notfallkommunikation bei Ausfall klassischer Infrastruktur.
Outdoor-Aktivitäten, bei denen keine Mobilfunkabdeckung
vorhanden ist.
Experimentelle Funkanwendungen und Citizen Science-Projekte.
Übertragung von Sensordaten, Positionsmeldungen oder
Wetterinformationen.
Zusammenfassung
MeshCom ist ein
innovatives, offenes Funknetzwerk, das durch die Kombination von
LoRa-Technologie und Mesh-Topologie eine flexible, energieeffiziente
und unabhängige Kommunikationslösung für Text- und Sensordaten
bietet – insbesondere für Funkamateure und Anwendungen abseits
klassischer Kommunikationsnetze.
MeshCom ist ein Projekt um Textnachrichten über LORA-Funkmodule
auszutauschen. In erster Linie geht es darum ein vernetztes
Off-Grid-Messaging mit wenig Energie und kostengünstiger Hardware zu
realisieren.
Der technische Ansatz basiert auf der Verwendung
von LORA-Funkmodulen welche Nachrichten, Positionen, Messwerte,
Fernwirken u.v.m. mit geringer Sendeleistung über große Entfernungen
übertragen. MeshCom-Module können zu einem Mesh-Netzwerk zusammen
finden, aber auch über MeshCom-Gateways, welche idealerweise via
HAMNET verbunden werden, zu einem Nachrichten-Netzwerk verbunden
werden. Damit wird ermöglicht dass MeshCom-Funk-Netzwerke, welche
einander nicht über Funk verbunden sind, zueinander kommunizieren
können.
Für Meshcom können die gleichen Module (z.B. T-Beam) Verwendung
finden wie für Meshtastic. Eine erste Sondierung der Nutzung ergab,
dass doch recht viele Funkamateure Meshcom nutzen, sogar unmittelbar
in meiner Umgebung. Hier kann man die Verteilung und Nutzung auf dem
Meshcom-Server gut sehen.
Kernstück des Versuchsaufbaus ist ein Lilygo T-Beam 433 MHz in der
Version 1.2., der selbst im Batteriehalter einen 18650 (3500 mAh,
Flat Top) Li-ion Akku beherbergt. Am SMA Antennenausgang findet sich eine
bidirektionale PA mit ca. 31,5dBm (1,4w) bei 3,7 Volt und daran eine
kleine Groundplane 433 MHz Antenne auf einem 2,5 m Alumast, der auf
dem Balkon steht, die auf 433 MHz
ein VSWR von 1,3:1 erreicht.
Die am Lilygo verbaute GPS Antenne wurde zur Empfangsverbesserung in
Räumen durch ein Modell von Cirosomm ersetzt. Über den I²C Bus ist
ein BME680 Sensor, ein Hailege 2,42" SSD1309 128x64 OLED Display
Modul, ein APKLVSR Real Time Clock RTC Modul sowie ein SEENGREAT
MCP23017 I/O Expansion Board mit I²C Interface angeschlossen.
Die Spannungsversorgung erfolgt über ein 5V-24V Solar Power
Management Module mit MPPT Regelung, Type-C Power Adapter, 5V/3.1A
geregeltem Ausgang an USB C, für Solarladung mit 3 x 18650 (3500 mAh,
Flat Top) Zellen im Batteriepack. Gespeist und zusätzlich gepuffert
wird der MPPT Laderegler von einer FEELLE Solar Powerbank 25000 mAh,
Solar Ladegerät mit Dual 3A USB-Ausgang & 4 faltbaren Solarpanelen.
Noch sind nicht sehr viele Stationen hier im und um den
nördlichen Schwalm-Eder-Kreis zu sehen, es werden aber bald mehr, die T-Beams
sind schon ausgeliefert und das Mesh wächst dann um mindestens 4-5
Stationen im nördlichen Schwalm-Eder-Kreis bzw. im südlichen Teil
des Landkreises Kassel und der Stadt Kassel.
Die roten Pins markieren Meshcom Nodes mit Gatewayfunktion, die
blauen ohne Gatewayfunktion (nur HF).
Signale
Im 433 MHz Band ist richtig was los, auf 433,175 MHz finden wir die
Signale von Meshcom, auf 433,775 die Signale von LoRa APRS und um
433,920 sind all die ISM Geräte (Fernbedienungen,
Reifendrucksensoren, Funkthermometer, usw) deutlich zu sehen.
Die
Meshcom GRC Gruppen orientieren sich an den DMR
Talk-Groups (TG). Der besseren Übersicht wegen, habe ich hier nur
wenige Verweise auf TG in Hessen veröffentlicht. Die gesamte Liste
kann hier bei
Brandmeister
direkt abgerufen werden.
Hardware per USB Kabel an
den PC anschließen, neue serielle Schnittstelle im Gerätemanager
ermitteln!
1.
https://esptool.oevsv.at im Browser aufrufen 2.
Richtige Hardware auswählen (Board) 3. Category = Release 4.
FW-Version = v4.35c (Stand 08.2025) 5. Connect drücken 6. ermittelte
Schnittstelle auswählen 7. Verbinden anklicken 8. Aus dem
Auswahlmenü "Install T-Beam" anklicken 9. Nur bei einer
vollständigen Neuinstallation immer "Erase device" anhaken und
"Next" anklicken. 10. Do you want to install T-Beam v4.35c? =
"Install" anklicken 11. Fertigstellung der Installation abwarten,
Node resetten 12. Punkte 1 - 7 wiederholen 13. Aus dem
Auswahlmenü "Logs & Console" anklicken 14. "--info" eingeben
15. Der Node muss sich dann in der Console melden 16. --setcall
EIGENES RUFZEICHEN (mit SSID z.B. DL1ABC-1) 17. --setname VORNAME
18. --setssid WLAN SSID 19. --setpwd WLAN Passwort 20.
--gateway on 21. --webserver on 22. --mesh on 23. --setgrc
9;2626;26261;26268;26269
Mit --help kann man sich alle
Nodebefehle anzeigen lassen
Modul ausschließlich mit installierter Antenne einschalten!
Antenne im eingeschalteten Zustand nicht wechseln, dazu das Modul immer erst ausschalten!
Unbedingt auf die richtige Polarität beim Einsetzen des Akkus (18650) achten!
Vorsicht bei Li-Ion Akkus ohne Schutzschaltung!
Hinweise für den sicheren Umgang mit Lithium-Akkus
Lithium-Akkus sollten nicht überhitzt oder überladen werden. Aber
auch eine Tiefenentladung auf null Prozent kann den Akku
beschädigen, genauso wie mechanische Einwirkungen, also Stöße,
Quetschungen oder Beschädigungen der Batteriehülle. Wir haben die
wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst:
Öffnen Sie keine Lithium-Batterien; die enthaltenen
Elektrolyte und Leitsalze sind giftig. Es besteht elektrische
Gefährdung sowie Brandgefahr.
Verwenden Sie nur passende Ladegeräte. Ladegerät nach
erfolgter Ladung entfernen. Eine Überladung kann zu einer
gefährlichen Reaktion der Lithium-Batterie führen.
Verhindern Sie Schläge, Stöße oder sonstige Beschädigungen
der Batterie, denn sie können einen Brand auslösen oder gar zur
Explosion führen.
Setzen Sie die Lithium-Batterie nicht der Hitze aus, z.B.
vergessen Sie Ihr Handy nicht im Auto und stellen Sie E-Scooter
/ E-Bikes möglichst in den Schatten.
Ist die Batterie zu heiß zum Anfassen, obwohl gerade nicht
geladen wird, oder treten Gase aus, dann ist sie gefährlich.
Wenn möglich, lagern Sie Lithium-Batterien nicht in der Nähe
von Zündquellen.
Durch verformte, schon ausgasende und rauchende kleine
Lithium-Batterien droht akute Brandgefahr. Legen Sie sie am
besten in einen Behälter mit sehr viel Wasser, um sie
abzukühlen. Aber Vorsicht: Die austretenden Gase sind giftig!
Bei großen Lithium-Batterien (wie von E-Bikes), die ausgasen,
rufen Sie ggf. die Feuerwehr.
Wenn es sicher möglich ist, lassen Sie bei einem brennenden
Gerät die Batterie ganz ausbrennen, um ein erneutes Entzünden zu
einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden.
Lassen Sie Ihren Akku nur von einem autorisierten Händler
reparieren: Werden andere Zellen eingebaut, ist der neu
zusammengesetzte Akku nicht mehr sicherheitsgeprüft. Ein
Transport ist rechtlich nicht mehr zulässig.
Entsorgen Sie Ihre Lithium-Batterien nie über den Hausmüll,
sondern nur über dafür vorgesehene Rücknahmestellen im Handel
oder Wertstoffhof.
Lithiumbatterien sind Gefahrgut. Daher gelten immer
gesetzliche Vorschriften und Kennzeichnungspflichten beim
Versenden.
Ich setze den Lilygo T-Beam V1.2 ein, der wie folgt ausgestattet
ist.
Legende
1 = ESP32 Chip 2 = AXP192 (Single Cell Li-Battery and Power
System Management IC) 3 = LORA Chip (TRX) 4 = NEO-6M-GPS 5
= WiFi Antenne 6 = SMA Antennenanschluss (SMA female) 7 =
Backup Batterie 8 = linker Taster 9 = mittlerer Taster 10 =
rechter Taster 11 = USB Anschluss (USB 2 Micro B) 12 =
Anschluss GPS Antenne 13 = GPS Antenne 14 = Akkuhalter (für
Typ 18650 Flat Top) 15 = aufgelötetes Display 16 = 433 MHz Antenne.
Diese Antenne ist eine absolute Katastrophe, wenn möglich,
austauschen!
I²C Bus
Der I²C-Bus wird über Headerleisten herausgeführt. Ist das
OLED-Display bereits eingelötet, dann sind die Anschlüsse leider nicht mehr
direkt zugänglich. Grundsätzlich steht der I²C-Bus für Erweiterungen
aber zur Verfügung.
Demnächst werden wir kleine und bidirektionale Verstärkermodule mit
~ 2,5 W einsetzen, um die Reichweiten der Nodes deutlich zu
verbessern. Mit 100 mW ist das hier im bergigen Nordhessen so eine Sache.
Bei der Bestellung darauf achten, dass man nicht nur das Modul
(blaue Platine) kauft, sondern die komplette PA mit der
Tragerplatine (grün und SMA Buchsen).
Der Verstärker der AB-IOT-Serie XQ-433.
Die Frequenzbänder
von „AB-IOT-433“ und „AB-IOT-433-SMA“ sind: 420–480 MHz. Das Produkt
arbeitet im bidirektionalen TDD-Betrieb (d. h. Sendeleistung und
Empfangsempfindlichkeit werden gleichmäßig verstärkt). Die
Betriebsspannung beträgt 3,6–6 V.
Erkennungsschwelle für Empfangs- und
Sendeumschaltung: -2dBm
Eingangsleistungsbereich: 1dBm-25dBm
Maximale Sendeleistung:
31,5 dBm (1,4 W) bei 3,7 V
Versorgungsspannung
33,5 dBm(2,3 W) bei 5,0 V
Versorgungsspannung
34,5 dBm (2,8 W) bei 6,0 V
Versorgungsspannung
GPS Antenne
Die direkt am Gerät befestigte kleine GPS Antenne (Nr. 13) verrichtet unter
normalen Umständen klaglos ihren Dienst, sofern man sich im Freien
befindet. Inhouse sieht das schon ganz anders aus, da reicht die
Empfangsleistung, auch direkt am Fenster, meistens nicht mehr aus.
Nach dem Austausch, der sich als wirklich sehr einfach darstellt
(... kleinen Stecker senkrecht abziehen, neuen Stecker senkrecht
aufstecken ...), gelang auch ein guter GPS inhouse Empfang in der
Nähe des Fensters.
Zur Anwendung kommt eine Cirocomm GPS-Antenne, die mit 25 x 25
mm zwar deutlich größer als die Originalantenne ist, aber auch eine
deutlich bessere Empfangsleistung hat.
Unbedingt auf den richtigen Anschluss achten! Den Originalstecker
mit den verschiedenen Typen vergleichen.
Lilygo T-Beam ohne eingelötetes Display
Die verwendeten Boards haben zwar ein Display dabei, das ist aber
noch nicht eingelötet und das aus gutem Grund.
Mit eingelötetem
Display verbaut man sich den gesamten I²C Bus, den man später
vielleicht noch für andere Anwendungen oder Sensoren braucht. Also, besser das
Display nicht wie im
nachfolgenden Video zu sehen einlöten sondern
stattdessen, die mitgelieferten Stiftleisten einlöten, die später sowohl für das Display
als auch für weitere Sensoren verwendet werden können.
Eingelötete Stiftleisten für flexiblere Nutzung des I²C Bus. Hier
kann auch später das mitgelieferte oder ein größeres Display angeschlossen werden.
Deshalb,
Display nicht direkt auf das Board löten!
Größeres Display
Das kleine 0,96" Display ist für die direkte Montage auf dem Board
gedacht, wenn dieses z.B. Outdoor zum Einsatz kommen soll. Um etwas
zu lesen braucht es schon eine Lupe. Ich habe mich für ein 2,4"
Display entschieden, welches über den I²C Bus abgesetzt betrieben
wird.
Autarke Stromversorgung
Die autarke Stromversorgung soll über ein kleines Solarpanel (20V,
1A) sichergestellt werden. Dazu verwende ich ein
Seengreat Solar Power Management Modul
(5V-24V Solar Power Management Module with MPPT, Type-C Power
Adapter, 5V, 3.1A Regulated Output, USB C).
Am Modul kann ein Akkupack angeschlossen (7) werden, der insgesamt 3
x 18650 Akkus beherbergen kann.
Über den USB Anschluss (4) wird der T-Beam mit Spannung versorgt.
Beschreibung der Anschlüsse
DC-044 Solar Charging Jack: Connects
solar panels via power jack.
3.5mm Solar Charging Terminal: Connects solar panels via terminal.
USB A Output: Provides up to 5V/3.1A power output.
USB C Charging/Discharging Connector: Enables battery charging/discharging via Type-C cable; supports multiple fast-charge protocols.
3.5mm Terminal Output: Outputs up to 5V/3.1A power.
3.5mm Battery Input Terminal: Connects to 3.7V rechargeable lithium battery.
PH2.0-4P Battery Input Terminal: Connects to 3.7V rechargeable lithium battery.
Output Activation Button: Activates output after low-voltage lock state.
Battery Charge/Discharge Status and Voltage Pins (header not soldered).
Battery voltage indicator.
LED Indicators: Fast charge (FLED), IP5356M chip status (STATE), Battery reverse polarity (BAT Alarm).
MPPT Voltage Setting Switch: Adjusts MPPT voltage based on solar panel input to optimize charging efficiency.The MPPT setting voltage should be less than or equal to the input voltage
Solar Charging Indicators: Reverse polarity (Solar Alarm),
charging (CHRG), and full charge (DONE)
Konfiguration
Die fertige Konfiguration sieht dann so aus.
Stromversorgung
Außerdem hat das Board einen Halter für einen Li-Ion-Akku (Typ 18650
Flat Top)
und einer Li-Ion-Ladeschaltung auf Basis eines
AXP192 Chips sowie ein
GPS-Modul. Der Batteriehalter ist für einen kurzen Li-Ion-Akku 18650
vorgesehen und sollte auch nur mit diesem Typ bestückt werden. Der
Akku sitzt nach dem Einsetzen bombenfest und lässt sich nur sehr
schwer wieder entfernen.