Der DARC e.V. und sein Notfunkkonzept in
der HNA

Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie
Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG)
wahr.
Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema.
Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken
anregen und das soll sie auch!
Unter der reißerischen Überschrift, "Für
Katastrophen: Schwälmer entwickelt mobiles Notfunksystem mit Club
" las ich einen Artikel
in der HNA.
Notfallkommunikation (ugs. Notfunk), ein Thema welches mich selbst in einem eigenen Projekt (AiNuK
n.e.V.)
umtreibt, taucht immer wieder
mal in den Medien auf. Leider wird den Lesern dabei überwiegend
etwas vorgegaukelt, was in den meisten Fällen nicht stimmt und auch
nicht realisiert werden kann. Auch dieser Artikel strotzt wieder vor
Optimismus und Propaganda für den DARC e.V. Mehr Schein als Sein!
Ob man denn immer noch händeringend nach einer
Daseinsberechtigung für den Amateurfunkdienst im 21. Jahrundert sucht? Man muss es
fast glauben!
Schauen wir uns die Meldung, die zunächst seriös daherkommt, einmal
genauer an. Da wird von
einer "eigenen Entwicklung" gesprochen. Entwickelt wurde dabei
vermutlich nichts, so wie ich das technische Konzept (IP-Telefonie
via Funk) noch in Erinnerung habe,
handelt es sich ausnahmslos um am Markt verfügbare Technik, die nur entsprechend konfiguriert wurde.
Entwicklung geht anders!
Dann ist die Rede von einem
Notfunk-Konzept
. Das angesprochene
Notfunk-Konzept besteht nach meinem Kenntnisstand überwiegend nur
aus den eingesetzten technischen Komponenten und berücksichtigt
wichtige Fragen wie z.B., Vertraulichkeit, Datenschutz, Ver- und
Entsorgung der Bediener, 24/7 Std. Bereitschaft, Versicherung, ärztl.
Versorgung und viele andere offene Fragen zunächst nicht.
Bedient sich das System selbst oder übernehmen das die beiden
abgebildeten Herren
auf dem Bild der HNA
24/7
und im 8 Std. Schichtdienst?
Es liegt übrigens immer im Verantwortungsbereich der Kommunen und der Länder, ob
ein solches System im Not- und Katastrophenfall überhaupt zum Einsatz
kommen darf. Nicht umsonst treibt der Bund für die
BOS
Kommunikationsnetze
einen
erheblichen finanziellen und technischen Aufwand, um z.B. die
Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes sicherzustellen,
insbesondere im Not- und Katastrophenfall!
Angeblich hat der DARC e.V. aber das Problem erkannt, so
der Dipl. Ing. Heinz Mölleken (DL3AH)
. Mir drängt sich aber
erneut der Verdacht auf, hier geht es lediglich wieder um Publicity
für den DARC e.V. in der Öffentlichkeit, als um einen wirklich ernstzunehmenden
Vorschlag für Not- und Katastrophenfälle. Vorgestellt wird laut
Artikel das (technische) System, mehr zunächst nicht, da die bereits
weiter oben angerissenen Fragen nicht im Ansatz irgendwo Erwähnung
finden oder gar abschließend und verbindlich geklärt sind.
Wer wird das System im Ernstfall verteilen, aufbauen, bedienen, warten, über
einen längeren Zeitraum 24/7 Std. nutzen und danach wieder abbauen, lässt das
Konzept offen. Wer übernimmt die Kosten für An- und Abfahrt,
Betriebsmittel, Versorgung der Bediener, usw.? Da sucht der DARC e.V. wohl noch
nach mental und physisch einsatzfähigen Bedienern (... vermutlich hat
der DARC e.V. selbst kein geeignetes Personal
...), etwa Personen vorhandener
Fernmeldezüge des Katastrophenschutzes werden da durch den DARC e.V.
im Artikel genannt.
Vielleicht machen es aber auch die blauen
Funkschlümpfe aus Baunatal! :-) Ist das schon wieder Wunschdenken oder doch ein
Wolkenkuckucksheim
?
Die
Damen und Herren der BOS Dienste (THW, Feuerwehr, Rotes Kreuz, usw.) haben im
Not- und Katastrophenfall aber ganz andere Aufgaben,
als sich mit der
Technik und den theoretischen Konzepten des DARC e.V. zu
beschäftigen.
Ist man hier wieder deutlich über das Ziel hinausgeschossen? Sind
sich die Verantwortlichen des DARC e.V. (z.B. der Vorstand) überhaupt im Klaren, was sie
da fördern und propagieren? Hat darüber beim DARC e.V. wirklich mal jemand intensiv nachgedacht, dass
hier wieder Unsummen (~ 480.000.- €) von Mitgliedsbeiträgen aus dem Fenster geworfen
werden (sollen), nur um der vermutlichen Profilierungssucht einiger weniger
Funktionsträger des DARC e.V. nachzukommen?
Was hat diese Idee noch
mit dem Amateurfunkdienst zu tun? Läuft die Kommunikation über Frequenzen des
Amateurfunkdienstes, dann dürfen "Nicht-Funkamateure" (z.B. BOS
Bedienstete ohne Zulassung) diese Anlage überhaupt nicht betreiben
oder nutzen. Läuft sie auf
anderen Frequenzen, dann hat solch ein System nichts mehr mit dem
Amateurfunkdienst zu tun. Ist das dann noch satzungsgemäße Aufgabe
des DARC e.V., BOS Dienste mit Material auszustatten und das auch
noch durch Mitgliedsbeiträge finanziert?
Liebe DARC e.V. Mitglieder, die nächste
Beitragserhöhung kommt bestimmt! :-)
vy 73 de Jürgen
DL6WAB
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