Aktiv werden, gegen den Verlust von Amateurfunkfrequenzen!

Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) wahr.

Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen und das soll sie auch!


Da ist es passiert, das 23cm-Band wird ab dem 27.12.2025 neu reguliert , es wird zu einer Koexistenz zwischen Galileo GPS und dem Amateurfunkdienst kommen. Nun kann sich jeder Funkamateur ausmalen, wer dabei auf Dauer den Kürzeren ziehen wird.

Wird es dabei bleiben?

Ich vermute nein, weitere Interessenten strecken schön ihre Hände in Richtung der Amateurfunkbänder aus und unsere vermeintliche Interessenvertretung, der DARC e.V., können so gut wie nichts dagegen tun. Ihnen sind die Hände gebunden, weil sie es in den vergangenen Jahrzehnten nicht geschafft haben, die Funkamateure für ihre Arbeit zu begeistern sowie teilhaben zu lassen und für neue und interessierte Mitglieder zu sorgen.

Man hatte vermutlich genug mit sich selbst zu tun und war wohl primär damit beschäftigt, die Machtkonzentration einiger weniger noch deutlich zu verstärken und den Einfluss der Mitglieder immer weiter einzuschränken.

Was hat man damit erreicht?

Immer weniger Aktivität und einen fast völlig bedeutungslosen Amateurfunkdienst, der in den nächsten Jahren immer mehr um das eigene Überleben kämpfen wird. Der nächste Kandidat, in Form eines amerikanischen Unternehmens (AST & Science LLC), greift gerade nach dem 70cm-Band und fordert die Nutzung für seine Satelliten ein.

Wie das wohl ausgeht?

Das 70cm-Band wurde jahrzehntelang von Funkamateuren weltweit intensiv genutzt und war bisher weitgehend störungsfrei, da es international überwiegend primär dem Amateurfunkdienst zugeordnet ist. Die US-amerikanische FCC hat dem Unternehmen AST & Science LLC nun ermöglicht, im Rahmen einer Satellitenkonstellation von 248 LEO-Satelliten unter anderem auch das 70cm-Band für Telemetrie-, Tracking- und Kontrolloperationen (TT&C) zu nutzen.

ASTs Ziel ist es, mobile Breitbandkommunikation rund um den Globus direkt über Satellit zu ermöglichen, insbesondere in Gebieten ohne Mobilfunkinfrastruktur. Die dafür bewilligten Frequenzbänder umfassen auch das 70cm-Band. Der genaue Zweck der Nutzung dieses Bands durch AST geht aus den Dokumenten zwar nicht eindeutig hervor, aber die FCC-Genehmigung verschlechtert die Stellung des Amateurfunks deutlich.

Die zunehmende Beanspruchung auch traditioneller Amateurfunkbänder durch kommerzielle und militärische Akteure wird den Amateurfunkdienst weiter unter Druck setzen. Es besteht die Gefahr, dass wir Funkamateure zunehmend Frequenzen verlieren, die bislang Kernbestandteil unserer Aktivitäten waren.

Und was macht die Interessenvertretung der Funkamateure in Deutschland diesbezüglich? Nichts, bis zum heutigen Tag gab es beim DARC e.V. nicht eine öffentliche und nachvollziehbare Reaktion, jedenfalls hält sich die Suchfunktion auf der DARC e.V. Webseite mit Ergebnissen zu diesem Thema diskret zurück, wobei diese Informationen doch für alle Funkamateure mehr als interessant wären.

Wir Funkamateure sind also selbst dazu aufgerufen, diese Entwicklungen kritisch zu beobachten und sich aktiv für den Erhalt unserer Frequenzen einzusetzen.

Dazu bei der FCC (Federal Communications Commission) eine Eingabe einreichen, so wie ich es auch schon getan habe. Bisher haben (nur) 786 natürliche oder juristische Personen eine Eingabe eingereicht. Im Namen des DARC e.V. hat lediglich der OV A28 eine Stellungnahme abgegeben, vom DARC e.V. selbst ist Stand 21.07.2025, 08:00 MESZ offiziell (noch) nichts zu lesen!

vy 73 de Jürgen
DL6WAB